Adventskranz, Kerzen und Co. sorgen stets für eine hohe Feuergefahr. Diese Tipps helfen, damit die Vorweihnachtszeit nicht brandgefährlich wird.

Stuttgart - Dass die Weihnachtszeit brandgefährlichist, zeigt die Statistik: Jedes Jahr rund um die Feiertage verzeichnet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) einen Anstieg von Haus- und Wohnungsbränden um rund 50 Prozent gegenüber dem Frühjahr oder Herbst. Der Grund ist oft die Advents-Deko wie etwa die Tannenzweige vom Adventskranz: „Die durch Heizungsluft schnell trocknenden Zweige fangen sehr leicht Feuer“, warnt Rolf Mertens, Schadenexperte bei der Ergo Versicherungsgruppe. „Manchmal reicht ein Luftzug, damit ein Funke von einer Kerze auf die Zweige überspringt.“ Dabei gibt es einige Regeln, die man beherzigen sollte:

 

Tannengrün

Sowohl Adventskranz als auch Christbaum sollten stets einen festen Stand haben und mindestens einen halben Meter entfernt von leicht Brennbarem stehen – wie Gardinen oder Polstermöbeln. Ausreichend Abstand zur Heizung ist ebenfalls wichtig, damit die Zweige nicht so schnell trocknen. Es schadet daher nicht, den Christbaum zusätzlich regelmäßig gießen. Ganz schlecht ist, wenn Baum oder Kranz im Durchzug stehen. Denn kippt eine Kerze aus der Halterung, wird’s gleich schnell gefährlich. Für einen sicheren Halt der Kerzen sorgen Metallhalterungen mit einem Kugelgelenk, die sich so verstellen lassen, dass die Kerzen senkrecht stehen und nicht tropfen. Ausreichend Abstand zur Heizung ist ebenfalls wichtig, damit die Zweige nicht so schnell trocknen. Und natürlich gilt: „Wer den Raum verlässt, sollte die Kerzen an Baum und Kranz immer löschen – auch wenn er nur in der Küche Tee kochen will“, so Mertens.

Kerzen

Der beste Schutz vor Wohnungsbränden ist zugleich etwas, was Traditionalisten sauer aufstoßen lässt: Nämlich auf echte Kerzen zu verzichten. „Echtwachskerzen mit LED beispielsweise zaubern auch ein warmes Licht und verursachen keine Brände“, sagt Rolf Mertens. Besonders gefährlich sind echte Kerzen auf dem Weihnachtsbaum. Wer trotzdem nicht auf ihr warmes Licht verzichten möchte, sollte beim Schmücken des Christbaums etwa darauf achten, dass die Kerzen in einem möglichst großen Abstand zu darüber liegenden Zweigen angebracht werden. Leicht entzündlicher Baumschmuck aus Stroh oder Papier ist aber dann tabu.

Löschen

Rauchwarnmelder warnen durch ihr Piepen, wenn es unbemerkt zu brennen anfängt. Wer löschen will, sollte dies nur selbst tun, wenn dabei eine Eigengefährdung ausgeschlossen ist. Ansonsten lautet die Empfehlung, die Tür zum Brandraum zu schließen, die Wohnung zu verlassen und unter der 112 die Feuerwehr zu rufen.

Versicherung

Kommt es trotz aller Vorsicht zu einem Brand, bieten die Hausrat- sowie die Wohngebäudeversicherung den passenden Versicherungsschutz, sagt Bianca Boss vom Bund der Versicherten. „Die Hausratversicherung ersetzt Schäden, die beispielsweise durch Feuer oder Löschwasser an allen beweglichen Sachen wie Möbeln, Kleidung oder Vorräten entstehen“, so die Verbraucherschützerin. „Selbst die liebevoll arrangierten Geschenke unter dem Weihnachtsbaum sind mitversichert.“ Schäden direkt am Haus – etwa an Türen, Mauerwerk oder auch festverklebtem Parkettboden – werden von der Wohngebäudeversicherung ersetzt.

Eine Versicherung entbindet aber nicht davon, auf die brennenden Kerzen Acht zu geben. „Lässt man die Kerzen unbeaufsichtigt, kann der Versicherer im Schadenfall unter Umständen Leistungskürzungen vornehmen“, warnt Boss. Der Bund der Versicherten rät daher zu Policen, die den sogenannten „Einwand der groben Fahrlässigkeit“ von vornherein ausschließen. Diese kosten zwar ein wenig mehr Beitrag als die Standard-Versicherungen, bieten aber einen großen Vorteil: „Im Schadenfall werden dann immer hundert Prozent des Schadens erstattet“, so Boss. Dann kann die Kerzenzeit sorgenfrei genossen werden.