In der TV-Serie „Soko Stuttgart“ wird ein Tänzer ermordet. Gedreht wird mit einer echten Truppe im Theaterhaus. Eric Gauther hat die Choreographien für die Tanzszenen extra geschrieben.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Von wegen nur im Park rumliegen und die Augen zumachen: „Tot sein ist echt anstrengend“, sagt der Tänzer und Kompaniechef Eric Gauthier über seinen Gastauftritt in der ZDF-Serie „Soko Stuttgart“. Nicht atmen, nicht blinzeln, nicht grinsen – das ist ganz schön viel verlangt von einem Mann, dessen Berufung die Bewegung ist. Aber die Szene mit dem toten Tänzer im Rosensteinpark ist zum Glück schon im Kasten, und so tut Gauthier beim Drehtag am Freitag im Theaterhaus wieder das, was er besser kann als reglos daliegen: er springt quicklebendig mit seinen Kollegen über die Bühne.

 

Ein Tänzer stirbt, ermordet beim Joggen, und der Verdacht fällt auf einen Kollegen und Konkurrenten. Das ist der Fall, den die Soko Stuttgart in der von Herbst an zu sehenden Folge zu lösen haben wird. Sehr viel mehr verraten die Macher noch nicht über den Inhalt, denn es soll ja spannend bleiben. Die Choreografie für die Tanzszenen hat Eric Gauthier extra geschrieben. „Die Tänzer werden dagegen geschnitten, wenn ich im Park ermordet werde, und der Tanz erzählt quasi meine Geschichte.“

Verfremdung ist nötig, denn Schleichwerbung ist verboten

Der Produktionsleiter Rolf Steinacker ist froh, dass es in Stuttgart immer wieder gelingt, mit echten Ensembles wie Gauthier Dance oder den Stuttgarter Philharmonikern zusammenzuarbeiten. Längst noch nicht erschöpft sei die Auswahl der möglichen Tat- und damit Drehorte, meint Steinacker. „Wir kommen fast überall rein – aber wir sind auch hartnäckig“, verrät er.

Die Schauplätze sind echt, das mache für viele den Reiz der „Soko Stuttgart“ aus, sagt Steinacker. Doch vieles muss verfremdet werden, denn Schleichwerbung ist verboten. So muss auch das Theaterhaus anders heißen, wenn es – voraussichtlich im Januar – im Fernsehen zu sehen sein wird.

Ein bisschen echt sind die Polizisten, die in Uniform und Streifenwagen bei den Krimifolgen zu sehen sind. „Teilweise machen das echte Beamte, aber in ihrer Freizeit“, erklärt der Produktionsleiter. Die Uniformen sind echt, aber nicht die eigenen: Die Produktionsfirma hat Polizeiuniformen gekauft und darf sie mit einer Sondergenehmigung verwenden. Ähnlich ist es mit den Streifenwagen. Die Autos stellt die Produktionsfirma. Für den Dreh werden sie mit einem echten Polizeischriftzug überklebt. Bewegen sich die Fahrzeuge aber durch die Stadt, muss der Polizeischriftzug überklebt werden, da es sich um ein hoheitliches Zeichen handelt, das eigentlich nur im Dienste des Staates in der Öffentlichkeit gezeigt werden darf.