Der Vorjahressieger ist beim Solitudelauf über die Halbmarathondistanz erneut nicht zu schlagen. Bei den Damen sind zwei Läuferinnen zeitgleich. Knapp 1600 Sportler trotzen dem feuchten Wetter.

Auch in diesem Jahr hatte es Petrus mit den Teilnehmern des Solitudelaufs nicht wirklich gut gemeint. Leichter Nieselregen und Temperaturen knapp unter der Zehn-Grad-Marke waren die äußeren Bedingungen für die knapp 1600 Starter bei der 36. Auflage des Laufevents, das traditionell am ersten Sonntag nach Ostern Laufbegeisterte nach Gerlingen lockt. Immerhin war das Wetter etwas besser als im Vorjahr, als die Sportler im Dauerregen unterwegs waren.

 

Stärke am Anstieg gibt den Ausschlag

Für den Sieger des Halbmarathons waren die äußeren Bedingungen jedoch optimal. „Ich mag solches Laufwetter“, meinte Benjamin Wehbring, der aus Bellheim stammt. Nach 1:12,37 Stunden kam er ins Ziel und hatte damit seine Siegerzeit vom Vorjahr um 21 Sekunden unterboten. Auf den ersten acht Kilometern war Wehbring in einer Vierergruppe unterwegs. „Bei der ersten leichten Steigung habe ich dann mal getestet, wie die anderen bei einer Tempoverschärfung reagieren“, erklärte Wehbring.

Am stärksten Anstieg bei Kilometer zehn gelang es ihm, eine Lücke zu seinen Verfolgern zu reißen, die diese bis ins Ziel nicht mehr schließen konnten. „Bergauf ist meine Stärke. Wenn ich mich da nicht hätte absetzen können, wäre es wohl ein Zielsprint geworden“. Nach 21,1 Kilometern hatte er 38 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Stephan Schwarz (1:13,15). Der Läufer der SVGG Hirschlanden-Schöckingen war der Beste eines sehr starken Teams: Gleich sechs SVGG-Athleten landeten unter den ersten 30. Gerlingens Bürgermeister Dirk Oestringer lief in 1:50:29 Stunden auf Rang 189 unter 377 Finishern.

Ein Duo dominiert bei den Frauen

Bei den Frauen dominierte ein Duo der TF Feuerbach die Halbmarathon-Distanz: Stephanie Mosler und Catherine Malloy liefen zeitgleich nach 1:27:39 Stunden über die Ziellinie, Erstere wurde als Siegerin gewertet. „Der Boden war zeitweise etwas matschig, und von mir aus hätte es ein paar Grad wärmer sein können“, meinte Stephanie Mosler, die vor drei Wochen bei den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften in Freiburg am Start war. Die mehrfache deutsche Juniorenmeisterin Kira Weis vom Gerlinger KSG Runningteam kam zeitgleich mit ihrer Vereinskameradin Pia Kircher in 1:34:59 Stunden auf Rang fünf ins Ziel. „Für sie sollte es einfach ein langer Trainingslauf werden“, meinte ihr Trainer Ralph Sagasser.

Fast viereinhalb Minuten Vorsprung

Eine Athletin des KSG Runningteams dominierte dafür die Zehn-Kilometer-Distanz bei den Frauen: Lisa Maisch lief nach 38:13 Minuten über die Ziellinie und lag damit fast viereinhalb Minuten vor der zweitplatzierten Maren Volk aus Stuttgart (42:41). Bei den Männern rahmten Sieger Daniel Noll (32:48) und der Dritte Luki Ilomo (34:55) vom TSV Glems run2gether den Silbermedaillengewinner Samuel Linsenmeier von Eintracht Frankfurt Triathlon ein (33:46).

Auch über die Fünf-Kilometer-Strecke ging der Sieg an einen Läufer des rund 140 Teilnehmer starken KSG Runningteams: Leonard Henke siegte in 15:58 Minuten knapp vor dem Rutesheimer Joshua Schäfer (16:06). „Wenn ich überholt wurde, habe ich sofort wieder Druck gemacht“, meinte der Sieger. Bei den Frauen gab es über fünf Kilometer einen Doppelsieg der SG Dettingen/Erms: Mirjam Huber (17:49) lag deutlich vor Johanna Schmid (19:06). Melina Drianis (19:15) sorgte für eine weitere Podestplatzierung des KSG Runningteams. „Das Wetter hat wahrscheinlich ein paar Nachmelder abgehalten“, kommentierte Leichtathletik-Abteilungsleiter Robert Meier das Starterfeld, in dem 32 Läufer aus der ungarischen Partnerstadt Tatar und 42 aus der französischen Partnerstadt Vesoul für internationales Flair sorgten.