Die spanische Infantin Cristina wird wegen mutmaßlicher Geldwäsche und Steuerhinterziehung nun doch vor Gericht geladen. Schon vor neun Monaten zitierte Untersuchungsrichter Castro die Infantin herbei, wurde aber kurz darauf zurückgepfiffen.

Korrespondenten: Martin Dahms (mda)

Madrid – José Castro gibt nicht so schnell klein bei. Seit zweieinhalb Jahren ermittelt der Untersuchungsrichter in Palma de Mallorca gegen den königlichen Schwiegersohn Iñaki Urdangarin wegen offenbar unsauberer Millionengeschäfte. Gemeinsam mit seinem früheren Geschäftspartner Diego Torres soll Urdangarin den Regionalregierungen Valencias und der Balearen weit überhöhte Rechnungen für zweifelhafte Beraterleistungen ausgestellt haben. Die Einnahmen flossen in die Taschen der beiden Männer – und ihrer Familien. Die Ehefrau Urdangarins ist die Infantin Cristina, die zweitgeborene Tochter des spanischen Königs Juan Carlos.

 

Der Richter Castro wüsste gern, ob auch sie an den Geschäften ihres Mannes beteiligt war. Deswegen hat er sie als Beschuldigte für den 8. März vor sein Gericht geladen. Die Geschichte wiederholt sich. Schon vor neun Monaten zitierte Castro die Infantin herbei, wurde aber kurz darauf von einer Kammer des Gerichtes in Palma zurückgepfiffen. Die Richterkollegen fanden, es gebe nicht genügend Anhaltspunkte dafür, dass die Königstochter irgendwelche Straftaten begangen habe.