Ringe-Tausch auf der Wiese, Ja-Wort auf dem Neckar - Brautpaaren im Land winkt mehr Freiheit.

Stuttgart - Ringe-Tausch unter der Lieblingseiche, ein Ja-Wort auf dem Neckar - bald könnten Brautpaare im Südwesten bei der Wahl ihres Hochzeitsorts deutlich mehr Freiheiten haben. Pünktlich zum kalendarischen Sommeranfang hat sich die SPD-Fraktion dafür stark gemacht, dass Liebende künftig auch außerhalb der Standesämter ihren Bund fürs Leben schließen dürfen. „Brautpaare sollen auch in Baden-Württemberg nicht länger an starre Vorgaben gebunden sein“, sagte Fraktionschef Claus Schmiedel laut Mitteilung vom Dienstag.

 

Claus Schmiedel: Verbor für Hochzeiten im Freien haltlos

Das neue Personenstandsrecht von Anfang 2009 gebe lediglich vor, dass die Trauung „in einer der Ehe entsprechenden würdigen Form“ vorgenommen werden müsse. Damit ist seiner Meinung nach das Verbot für Hochzeiten im Freien nicht mehr zu halten. Innenminister Reinhold Gall (SPD) solle sich dafür einsetzen, dass die Kommunen möglichst freie Hand bekommen. Solange die Form gewahrt bleibe, stünde dem Ja-Wort unter freiem Himmel nichts im Weg, sagte Schmiedel. Er sieht zugleich Potenzial für Tourismus und Stadtmarketing. In Bayern sei die entsprechende Regelung schon Ende 2009 deutlich gelockert worden, und auch in Niedersachsen solle nach der Verabschiedung eines neuen Gesetzes die Trauung im Freien erlaubt werden.