Zehn Spielplätze sollen in den nächsten drei Jahren erneuert oder neu angelegt werden. Dazu kommen vier Bolzplätze.

Leonberg - Der Indianerspielplatz in Gebersheim, der Wasserspielplatz im Silberberg oder auch die Geräte für Groß und Klein im Stadtpark – das sind nur drei Spielflächen im Leonberger Stadtgebiet, die in den vergangenen fünf Jahren neu gestaltet wurden – und, was Spiel und Spaß betrifft, die Messlatte ziemlich hoch gelegt haben.

 

Der Finanzrahmen wird größer

42 öffentliche Spielplätze gibt es in Leonberg, darunter große Anlagen wie in Gebersheim, aber auch kleinere Flächen mit nur ein paar Geräten. Alle zehn bis 15 Jahre steht ein Platz zur Erneuerung an. Dazu sind weitere in Planung, etwa wenn ein Neubaugebiet entsteht wie auf dem alten TSG-Gelände oder auf dem Layher-Areal.

Um hier Struktur reinzubringen, aber auch besser planen und haushalten zu können, wurde 2014 die erste Spielplatzkonzeption vom Gemeinderat beschlossen. Diese legte für die Jahre 2015 bis 2017 fest, welche Anlagen erneuert oder neu angelegt werden und wie hoch der Kostenrahmen ist. Vorgesehen waren damals zwei größere und eine kleinere Anlage pro Jahr für 200 000 Euro jährlich. 2017 wurde die Spielplatzkonzeption für die Jahre 2018 bis 2020 fortgeschrieben. Damals wurde der jährliche Rahmen auf 250 000 Euro angehoben.

„Keine weiteren Kosteneinsparungen mehr möglich“

Nun hat der Gemeinderat die zweite Fortschreibung gebilligt. Diese sieht nun jährliche Ausgaben für Planung und Bau von Spielplätzen in Höhe von 395 000 Euro vor. „Die bisher freigegebenen Finanzmittel reichen nicht mehr aus, um zwei größere und entsprechend mehr kleinere Spielplätze zu erneuern“, begründet die Stadtverwaltung dies. „Darüber hinaus sind weitere Kosteneinsparungen innerhalb der Planung nicht mehr vertretbar, ansonsten können nur noch profane Spielplätze ohne baulich-gestalterische Impulse gebaut oder die Zahl der Spielgeräte muss weiter reduziert werden“, heißt es weiter. In einem Gespräch mit unserer Zeitung im Juli hatte Baubürgermeister Klaus Brenner auf die allgemeinen Preissteigerungen im Bau- und Landschaftsbaugewerbe hingewiesen. Diese wirkten sich auch aus, wenn Spielflächen geplant oder gebaut würden.

Zehn Spielplätze stehen nun in den kommenden drei Jahren an. „Nachdem in den letzten Jahren hauptsächlich größere Stadtteilspielplätze erneuert wurden, soll in den nächsten Jahren der Schwerpunkt zunehmend auf mittelgroßen Spielplätzen liegen“, heißt es in der Drucksache. Zwei weitere – Pfad III in Höfingen (Fontanestraße) und Tiroler Straße – wurden mit dem Gesamtpaket verabschiedet, sie sollen noch in diesem Herbst umgesetzt werden. Der Jugendausschuss Leonberg hat hierbei beantragt, die besonderen Belange der Inklusion zu berücksichtigen.

Auch die Bolzplätze kommen dran

Wie im Juli angekündigt, hat die Stadtverwaltung mit der neuen Spielplatzkonzeption auch das Verfahren geändert. Künftig wird das Projekt schon im Jahr vor der Umsetzung ausgeschrieben. Inhaltliche und pädagogische Schwerpunkte werden zum einen in der Spielplatzkommission abgestimmt, an der das Stadtplanungs- und das Tiefbauamt sowie das Amt für Jugend, Familie und Schule beteiligt sind.

Bei großen und mittelgroßen Anlagen ist außerdem eine Beteiligung von Kindern und Jugendlichen vorgesehen, etwa an nahe gelegenen Schulen oder Kitas. So sollen etwa beim Ausbau des Platzes Binsenweg in Warmbronn im Jahr 2022 die Kinder des geplanten Interimskindergartens ihre Ideen einbringen. Der Ortschaftsrat Warmbronn verlangte hier, dass klare Rahmenbedingungen für Beteiligung festgelegt werden. Außerdem sollen die Ortschaftsräte bei allen Maßnahmen, die über den Austausch einzelner Geräte hinausgehen, miteinbezogen werden.

Calisthenics-Anlage auf dem Jugendplatz?

In der Konzeption enthalten sind auch Bolzplätze. Von denen gibt es 13 öffentlich zugängliche, dazu kommen vier Stellen mit Basketballkörben. Hier stehen jährlich 70 000 Euro zur Verfügung für die Erneuerung eines Platzes. „Im Rahmen der Jugendbeteiligung haben viele Jugendliche die Qualität beanstandet. Viele Rasen-Bolzplätze sind abgespielt und wenig attraktiv“, heißt es seitens der Stadtverwaltung. So steht im kommenden Jahr etwa der Platz Ezach-Mitte an, der sehr abgespielt sei. Ein Calisthenics-Park für Sportübungen für Jugendliche und junge Erwachsene war vom Gemeinderat für die Fläche auf dem Layher-Areal vorgeschlagen. Die Stadtverwaltung empfiehlt nun, dies für den Jugendplatz vorzusehen, der im Stadtpark entstehen soll.

Info: Welche Spiel- und Bolzplätze werden erneuert?

Spielplätze
: Hier stehen elf Maßnahmen an. Umsetzung 2021: Esslinger Straße, Markgröninger Weg. Umsetzung 2022: Lucas-Moser-Weg Höfingen, Goethestraße, Ezach-Mitte, Binsenweg Warmbronn. Umsetzung 2023: Spielplatz Hanggarage und Karlstraße. Alle diese Maßnahmen sind Erneuerungen. Die Spielplätze Obere Torstraße und Tiefgarage Leonberger Straße werden zusammengelegt zu einem neuen Platz, der ebenfalls 2023 gebaut werden soll. Die Planung erfolgt ein Jahr im Voraus. Für den Spielplatz auf dem Layher-Areal (Stadtgarten) gibt es noch kein Datum. Finanziert wird dieser Neubau aus den Mitteln des Stadtumbaus.

Bolzplätze
: Hoffmannstraße (2020/21), Ezach-Mitte (2021), Niederhofen (2022), Sailerwiese/Rutesheimer Straße (2023). Der Bolzplatz Schweizermühle wird während der Bauzeit der Kita West für die Baustelle benötigt und soll anschließend nur als Spielwiese wiederhergestellt werden. Ein Ersatz sei nicht gefunden worden.