Die Freilichtbühne im Killesbergpark und das gesamte denkmalgeschützte Areal muss saniert werden. Die Sparda-Bank will die Sanierung durch Sponsoring finanzieren - und das Namensrecht erwerben.

S-Nord - Mitten im Höhenpark Killesberg treten auf der Freilichtbühne jährlich zahlreiche Bands und Künstler auf. Eröffnet wurde sie 1939 anlässlich der Reichsgartenschau. Die Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Die Freilichtbühne und das gesamte denkmalgeschützte Areal muss saniert werden. Die letzte nachhaltige Sanierung der Veranstaltungsstätte war 1993 zur Internationalen Gartenschau im Höhenpark Killesberg. Damals wurde der Mauerbereich hinter der Bühne sowie der gesamte Backstagebereich erneuert.

 

Die Sanierung könnte jetzt bezuschusst werden. Wie am vergangenen Montag im Bezirksbeirat Stuttgart Nord verkündet wurde, hat die Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank Baden-Württemberg ein Sponsoring der Freilichtbühne zugesagt. Laut Beschlussvorlage, die Gerald Zwicker vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt am Montagabend bei der Sitzung im Rathaus präsentiert hat, sollen die beiden Nutzer, die Stadt und die Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart, insgesamt 150 000 Euro bekommen. Das Geld würde zwischen 2013 und 2018 in Höhe von jährlich 25 000 Euro zur Verfügung gestellt.

Noch keine genauen Zahlen

Von genauen Zahlen möchte Günther Przyklenk, der Pressesprecher der Sparda-Bank, aber noch nicht sprechen. „Es stimmt, dass es eine zweiteilige Unterstützung geben wird. Wie genau diese aussieht, wird sich aber erst in der endgültigen Besprechung zeigen.“ Diese findet am heutigen Freitag mit der in.Stuttgart statt. Bei der Besprechung soll außerdem abschließend geklärt werden, wie das Sponsoring in den Namen der Freilichtbühne einfließen wird. Die zweigeteilte Unterstützung bestehe zum einen darin, die Sanierungen zu bezuschussen und zum anderen, das Namensrecht zu erwerben.

Dass die Sparda-Bank im Namen auftaucht, ist weder für die Stadt noch für die Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart bedenklich. „Bei vielen Veranstaltungsstätten ist der Erwerb von Namensrechten durchaus üblich“, sagt Jörg Klopfer, der Unternehmenssprecher von in.Stuttgart, und erinnert an die O2-World in Hamburg oder die Porsche-Arena in Stuttgart, deren Betreiber ebenfalls in.Stuttgart ist. „Meist werden größere Arenen gesponsert; das funktioniert aber auch bei kleineren Bühnen wie der am Killesberg“, sagt er weiter. Wenn sich ein Unternehmen bereit erklärt, in dieser Form zu unterstützen, so ergeben sich einige Möglichkeiten, größere und kostspielige Sanierungen zu finanzieren und gestalterisch tätig zu werden.

Die Zuschauerränge sinken ab

Auch im Bezirksbeirat Nord ist der geplante Sponsoringvertrag auf Zustimmung gestoßen. „Wir haben schon so viele bezuschusste Stadien. Es ist kein Fehler, wenn dadurch auch der Unterhalt der Freilichtbühne Killesberg besser gehandhabt werden kann“, sagte etwa das CDU-Bezirksbeiratsmitglied Hans Christian Wieder. Der gesamte Bezirksbeirat Nord hat die Beschlussvorlage zustimmend zur Kenntnis genommen, fasste die Bezirksvorsteherin Andrea Krueger zusammen und bat darum, das Gremium abschließend über die Namensgebung in Kenntnis zu setzen.

Was konkret saniert werden soll und muss, kann Gerald Zwicker im Moment noch nicht sagen: „Wir haben ein Architekturbüro beauftragt, die notwendigen Maßnahmen im Außenbereich zu planen.“ Wenn diese und die erwarteten Kosten feststehen, werde eine Prioritätenliste erstellt.

Fest stehe aber, dass vor allem die Zuschauerränge einer grundsätzlichen Erneuerung bedürfen. „Im Laufe der Jahre sind die Ränge abgesunken. Deshalb müssen schon aus Sicherheitsgründen in nächster Zeit einige Sanierungsmaßnahmen ergriffen werden“, sagt Zwicker. Wünschenswert sei auch ein barrierefreier Zugang zum Parkett. „An einigen Stellen ist das zwar schon möglich, aber es ist noch nicht optimal.“ Auch der Backstagebereich und die sanitären Anlagen müssten erneuert werden. Hierfür wurde das Hochbauamt mit der Kostenermittlung beauftragt – 110 000 Euro war das Ergebnis. Das Geld von der Sparda-Bank wird für die Sanierung nicht ausreichen. Deshalb werden Mittel beim Gemeinderat beantragt, eventuell zusätzlich Geld im nächsten Doppelhaushalt angemeldet.