Mit einem frechen und provokanten Videospot nehmen die deutschen Fußball-Nationalspielerinnen all jene ins Visier, die ihnen nach wie vor mit Vorurteilen begegnen. Für uns sind sie damit unsere Sportsfreundinnen des Tages.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Stuttgart - Sie fragt: „Weißt du eigentlich, wie ich heiße?“ Und wir denken uns: „Klar weiß ich, wie du heißt. Du bist Alexandra Popp, die deutsche Fußball-Nationalspielerin.“ Gut, wir sind – beruflich bedingt – recht ordentlich drin im Thema. Tatsächlich hätten aber womöglich nicht ganz so viele Menschen in Deutschland Alexandra Popp erkannt. Das ist für die Stürmerin übrigens auch kein Problem. Womit Sie und ihre Teamkolleginnen dagegen ein Problem haben: Dass der Fußball der Frauen von vielen Menschen nach wie vor nicht ernst genommen und stattdessen mit Uralt-Vorurteilen verunglimpft wird.

 

Demnächst ist WM, das Interesse wird ein bisschen steigen, und da dachten sich die Frauen zusammen mit einem großen Sponsor: machen wir auf uns aufmerksam – und provozieren. Vor allem diejenigen, die sie als Fußballerinnen nicht für voll nehmen. „Unsere Vorbilder“, sagen sie in einem Videospot, „sind wir längst selbst.“ Und nicht die überhöhten männlichen Kollegen. Und: „Seit es uns gibt, treten wir nicht nur gegen Gegner an, sondern auch gegen Vorurteile.“ Der Gipfel der Provokation, der Zweideutigkeit und des Winks an die Machowelt des Männerfußballs ist dann jener Satz: „Wir brauchen keine Eier – wir haben Pferdeschwänze.“ Wir finden: starker Spruch. Mal sehen, wie viele Männer die Eier haben, das auch gut zu finden.