Die marode Schelztorhalle soll abgerissen werden. Dann soll dort eine neue zweigeschossige und teilbare Sporthalle gebaut werden. Das sind die Empfehlungen eines Sportentwicklungsplaners, die jetzt Stadträten vorgestellt worden sind.

ESSLINGEN - Die Nutzer stellen der Schelztorsporthalle in der Esslinger Innenstadt ein schlechtes Zeugnis aus. Mit der Schulnote vier bis fünf bewerten sie den Zustand der Sporthalle. Wegen des Handlungsdrucks hat jetzt ein Sportentwicklungsplaner im Sportausschuss des Gemeinderats ein Gutachten vorgestellt. Die klare Empfehlung des Experten: die Schelztorhalle abreißen und dafür eine neue zweigeschossige Halle bauen, die sich durch eine Trennwand teilen lässt.

 

Die Technik ist veraltet und in den Umkleiden schimmelt es

Die Mängelliste ist lang. Die Umkleiden – von denen es überdies zu wenig gibt – sind besonders sanierungsbedürftig, es bildet sich dort Schimmel. Auch die sanitären Anlagen sind angesichts nicht oder nur teilweise funktionsfähiger Toiletten und Duschen mit kaltem Wasser kein Ruhmesblatt. Auch die Technik – Heizung, Lüftung und Spielfeldanzeige – ist dringend modernisierungsbedürftig. Beklagt wird zudem, dass die Halle nicht teilbar ist, was vor allem für den Schulsport ein Problem darstellt.

Würde man die 60 Jahre alte Einfeldhalle mit 550 Sitz- und 500 Stehplätzen sanieren, so würde dies circa sieben Millionen Euro kosten. So hoch veranschlagt das Esslinger Rathaus die Kosten. Besser investiert wäre das Geld in einen Neubau. Diese Meinung vertritt jedenfalls Robin S. Kähler. „Eine ausschließliche Sanierung der Schelztorsporthalle ohne Veränderung und Erweiterung der derzeitigen Raumstruktur wird aus wirtschaftlichen Gründen nicht empfohlen“, schreibt der Mannheimer Sportentwicklungsplaner in seinem Bericht an die Stadt.

Schüler und Handballer nutzen die Sporthalle

Die von dem Experten vorgeschlagene große Lösung muss mehrere Anforderungen erfüllen. Eine Zielgruppe bilden die Schulen. Nicht nur die Waisenhofschule meldet – bedingt durch den Ausbau zur Ganztagsschule – Bedarf an zusätzlichen Sport-Wochenstunden an. Dasselbe gilt auch für das Georgii-Gymnasium. Die dritte Nutzergruppe sind die Handballer. Für den Trainingsbetrieb und für den Wettkampf benötigen diese ein mindestens 40 auf 20 Meter großes Spielfeld.

Ein Fitness- und Kraftraum steht ebenso auf der Wunschliste wie Schulungs- und Versammlungsräume und auch ein Gastronomiebereich. Denn die Sportstätte soll nach dem Willen der Handballer ein Ort werden, an dem sich nach dem Training oder einem Spiel Sportler und Fans treffen. Zur Diskussion steht auch der Bau einer Tribüne für bis zu 1500 Zuschauer.

Bis zu einer Realisierung wird es Jahre dauern

Derzeit ist die Schelztorhalle durch den Schulsport und das Handballtraining komplett belegt. Die Analyse Kählers schließt indessen auch die ebenfalls zu berücksichtigenden Interessen von nicht in Vereinen organisierten Bürgern ein, die Sport treiben möchten. Schließlich gilt es laut Kähler zu überlegen, ob nicht für weitere Nutzungen einer Mehrzweckhalle gegenüber einer reinen Sporthalle der Vorzug zu geben ist.

Im Ausschuss wurde fraktionsübergreifend generell Zustimmung für einen Neubau signalisiert. Bis dieser steht, wird es allerdings dauern. Mitten in der Realisierung ist indessen ein Projekt in Weil. Dort wird derzeit für rund sieben Millionen Euro die Sporthalle beim Eberhard-Bauer-Stadion komplett modernisiert und erweitert.