Ein Spatenstich läutet am Samstag die vorerst letzte Runde beim Ausbau der Sportstätten in Leinfelden-Echterdingen ein.

Leinfelden-Echteredingen - Weiß du noch, dass wir im vergangenen Jahrhundert zum ersten Mal über die Stadionerweiterung gesprochen haben?“, fragt Heinz Bach, für Liegenschaften im TSV Leinfelden zuständig, am Samstagnachmittag den ehemaligen Vereinsvorsitzenden Volkmar Pabst. Gespräche ähnlichen Inhalts werden viele geführt an diesem unwirtlichen April-Nachmittag, an dem Petrus just zu dem Zeitpunkt die Himmelsschleusen weit öffnet als der TSV-Vorsitzende Martin Doelfs und Oberbürgermeister Roland Klenk auf freiem Feld neben dem Sportzentrum Leinfelden das Wort an die Gäste richten.

 

Zahlreiche Vereinsmitglieder, -funktionäre, Stadträte und Mitarbeiter der Stadt harren unter Schirmen aus, um einen historischen Moment mitzuerleben: den ersten Spatenstich für die Erweiterung der Sportanlagen am Randweg in Leinfelden – ein Millionenprojekt, um dessen Realisierung der örtliche Turn- und Sportverein und die Stadt über viele Jahre hinweg miteinander gerungen haben. Erinnerungen wie die von Bach und Pabst machen deutlich, dass über die ersten Ideen bereits lange vor Beginn der Amtszeit von Oberbürgermeister Roland Klenk in Leinfelden-Echterdingen diskutiert wurde.

OB lässt in alten Akten graben

Der Rathauschef, inzwischen im 15. Amtsjahr stehend, hat anlässlich des ersten Spatenstichs in alten Akten graben lassen: Sein erster Berührungspunkt mit diesem Projekt, verrät er dem Publikum, ist eine Aktennotiz vom 2. März 2003, mit der ein Gesprächswunsch des TSV über das Vorhaben dokumentiert ist. Auf diese Zusammenkunft folgten zahlreiche weitere, denn „es mussten viele Hindernisse überwunden werden“, ruft der Rathauschef in Erinnerung.

„Der offizielle Spatenstich“, ordnet Klenk den Akt ein, „ist ein großer Schritt für den Sport in unserer Stadt“. Die Erweiterung des Sportzentrums Leinfelden markiert den vorläufigen Abschluss des Sportstättenausbaus in Leinfelden-Echterdingen. Einer der Schwerpunkte war die Konzentration der Echterdinger Sportstätten in den Goldäckern. Nun folgt ein weiteres Großprojekt in Leinfelden. „Mittelfristig hat der Sport nun das, was er braucht“, sagt Klenk.

Verkaufserlöse werden reinvestiert

Bauherren sind bei der Erweiterung in Leinfelden der TSV und die Stadt. Beide reinvestieren Erlöse aus dem Verkauf des ehemaligen Sportgeländes Jakobsbrunnen, auf dem inzwischen zahlreiche Wohnungen entstehen. Der TSV investiert etwa 2,2 Millionen Euro in Grunderwerb und Anlagen, die Stadt ist mit 1,3 Millionen (ohne Grunderwerb) dabei. In etwa einem Jahr sollen die 2,5 Millionen Euro teuren zusätzlichen Sportstätten betriebsbereit sein.

Überplant ist eine 34 000 Quadratmeter große Fläche. Für eine Weitsprung- und Stabhochsprunganlage wird der Hang an der Gegengeraden im Stadion abgetragen. Zum Randweg hin wird ein sogenanntes Werferfeld für Hammer-, Diskus-, und Speerwerfen sowie das Kugelstoßen angelegt. Daran schließt sich eine Beachvolleyballanlage (Doppelfeld) an. Den südlichen Abschluss bildet ein neuer Kunstrasenplatz, auf den sich insbesondere die Fußballer freuen.

Zäsur für den Vereinsvorsitzenden

„Es war ein langer und steiniger Weg. Wir haben aber immer an die Sache geglaubt. Unser Blick ist jetzt nach vorn gerichtet“, sagt Martin Doelfs, bevor er mit dem OB und acht weiteren „Handwerkern“ zum Spaten greift und ein bisschen Erde in die Luft wirbelt. Für den seit neun Jahren amtierenden Vereinsvorsitzenden bedeutet dieser offizielle Akt aber auch eine Zäsur. Zwei Stunden später gibt er bei der Hauptversammlung seinen Posten auf. Doelfs spricht von einem „Meilenstein für den Aus- und Einstieg“. Sein Nachfolger Jörg Holzschuh ist bereits seit mehreren Jahren als Sportkoordinator im Vorstand aktiv.