Zwei Schweizer wollten mit Sprengstoff aus Stuttgart Anschläge auf Wohlhabende im Basel verüben. Nun müssen sich die beiden vor einem Gericht verantworten.

Zwei Schweizer, die in Stuttgart Plastiksprengstoff kaufen und damit Anschläge auf Wohlhabende im Basel verüben wollten, müssen sich demnächst vor dem Schweizer Bundesstrafgericht in Bellinzona verantworten. Die Bundesanwaltschaft in Bern klagte die beiden Männer unter anderem wegen Gefährdung durch Sprengstoffe in verbrecherischer Absicht an, wie sie am Freitag mitteilte. Zuerst hatten der SWR und der Schweizer Sender SRF darüber berichtet. Für beide gelte „bis zum Vorliegen eines rechtskräftigen Urteils die Unschuldsvermutung“, wie die Anklagebehörde betonte.

 

Die 25 und 27 Jahre alten Schweizer aus dem Großraum Basel hätten Anschläge auf die Anwesen von Reichen in der Umgebung geplant, um die Besitzer anschließend zu erpressen, so die Bundesanwaltschaft. Die Opfer hätten mit Geld oder Bitcoins zahlen sollen. Die Männer haben laut Anklage im Juni 2022 in Stuttgart versucht, für 2000 Euro vier Pakete mit je 500 Gramm Plastiksprengstoff zu kaufen.

Angeklagte gerieten an verdeckten Ermittler

Bereits im März 2022 sollen sie im Raum Basel einen Anschlag ausgeführt haben, ohne aber das geplante Erpresserschreiben abzuschicken. Dabei sei großer Sachschaden entstanden. Die Täter wurden aber zunächst nicht gefunden.

Die Angeklagten hätten in Kauf genommen, dass bei den Anschlägen jemand hätte verletzt oder getötet werden können, so die Bundesanwaltschaft. „Dies hätten sie aus Gewinnsucht sowie Habgier und Rücksichtslosigkeit gegenüber Leib und Leben Dritter zumindest billigend in Kauf genommen“, teilte sie mit.

Nach den Recherchen von SWR und SRF gerieten die beiden Männer beim Sprengstoffkauf in Stuttgart an einen verdeckten Ermittler und wurden festgenommen. Sie wurden im Sommer 2022 an die Schweiz ausgeliefert.