Obwohl der Abbruch der Bahnüberführung in der Stadtmitte von Eislingen beschlossen ist, muss die Stadt für das Bauwerk nochmals Geld ausgeben.

Eislingen - Der Zustand sei gut. Einige Jahrzehnte täte es die Bahnüberführung im Verlauf der Hauptstraße mitten in Eilsingen noch. Das ist das Ergebnis der jüngsten Messungen an dem Bauwerk, das in den sechziger Jahren errichtet wurde und eigentlich schon auf der Abbruchliste der Stadt steht.

 

So lange, wie die Brücke den Ingenieuren zufolge allen Schwingungen zum Trotze noch gut in Schuss bleibt, müsste sie im Grunde gar nicht mehr halten. Schließlich wurde im Zuge der Innenstadtentwicklung beschlossen, dass die Brücke mittelfristig durch eine Unterführung in der Verlängerung der Mühlbachstraße – 200 Meter westlich – ersetzt werden soll.

Jeder Cent schmerzt

Umso mehr macht der Stadtverwaltung und den Räten nun die zweite Erkenntnis der Untersuchung zu schaffen. Die Brücke muss trotz allem dringend saniert werden. Zwar ist das Tragwerk noch picobello, doch an den Geländern nagt unübersehbar der Zahn der Zeit. Es muss auf jeden Fall ertüchtigt werden. Und diese Erneuerung würde rund 190 000 Euro kosten.

„Die Sicherheit hat für uns Priorität“, erklärt der Eislinger technische Beigeordnete Thomas Schuster. Allerdings schmerzt die Stadt letztlich jeder Cent, der in das Auslaufmodell, das die Brücke darstellt, noch gesteckt werden muss. Deshalb sollen jetzt Alternativen untersucht werden, wie man die Verkehrssicherheit günstiger herstellen könnte, etwa durch eine Verstärkung der vorhandenen Geländerelemente.

Keiner weiß, wie lange die Brücke noch gebraucht wird

Ohnehin ist aber noch offen, ob die Überführung noch fünf, zehn, oder 20 Jahre ihren Dienst tun soll, denn noch ist unklar, wann der Bau der Alternativroute finanziert werden kann. Wird die Brücke noch länger gebraucht, muss wohl auch die seit dem Jahr 2007 unterbrochene Fahrbahnsanierung fortgesetzt werden. Nach der Erneuerung der westlichen Fahrbahn hatten die Überlegungen zur Neugestaltung der Stadtmitte dazu geführt, die Sanierung der anderen Hälfte erst einmal aufzuschieben, für die im Augenblick eine sechsstellige Summe veranschlagt ist.

Tempo und Tonnage soll begrenzt werden

Möglicherweise kommt man aber auch mit weniger Geld aus. Würde künftig weniger Verkehr über die Brücke rollen, vor allem weniger Schwerverkehr, und dieser auch noch langsamer, käme man vielleicht um die aufwendige Fahrbahnsanierung herum. Ob eine Begrenzung der Tonnage für die Brücke und Tempo 30 sinnvoll wäre, soll nun geprüft werden, zumal die neue Nord-Süd-Verbindung der Osttangente die Bahnüberführung in der Stadtmitte zusätzlich vom Verkehr entlastet.

Radspuren gefordert

Deshalb ist auch denkbar, die noch vierspurige Überführung auf zwei Spuren zu reduzieren und dafür beidseitig Radwege anzulegen. Die erste Überlegung, die Radspuren mittels Betonfertigteilen abzugrenzen und sich so die neuen Geländer zu sparen, wurde aus Kostengründen verworfen. Nun soll auch für diesen Punkt nach weiteren Alternativen gesucht werden.