Ludwigsburg - Um – wie Oberbürgermeister Matthias Knecht am Donnerstagnachmittag – die „Atmosphäre eines Strandes“ heraufzubeschwören, bedarf es am feierabendlich verkehrsumbrausten Eck zwischen Arsenal- und Wilhelmstraße einiger Fantasie. Weshalb der Rathauschef auch einräumt: „Gut, momentan ist sie noch etwas gestört durch das Rauschen des Verkehrs.“ Dennoch feiert die Stadt den „Pop-Up-Mini-Stadtpark“, trotzt er doch der großen Parkierungsfläche vor dem Staatsarchiv zwölf Stellplätze ab, damit Passanten auf Rollrasen oder aufgeschütteter Sandfläche eine Pause einlegen „und eine kleine Vision von davon leben können, was hier einmal sein könnte.“
Das mit Bundesfördermitteln unterstützte „Pop-Up“-Innenstadtbelebungsprojekt, das auch schon aus den Stellplätzen hinter der Friedenskirche einen rege genutzten hübschen Stadtplatz machte, soll auf dem Arsenalplatz nur einen Zwischenschritt markieren. „Es ist richtig, das auszuweiten und die Autos perspektivisch vom Arsenalplatz herunterzubekommen“, sagt Mobilitätsbürgermeister Michael Ilk. Der Fall sein soll das 2023: Bis dahin, ruft Baubürgermeisterin Andrea Schwarz in Erinnerung, soll der Arsenalplatz im Rahmen der Zentralen Innenstadtentwicklung ein neues, autoloses Gesicht haben und ein Begegnungsort werden. Wegen Corona wurde aber noch kein Entwurf für die Platzgestaltung gekürt, „die Pandemie hat uns sehr ausgebremst“, so Schwarz. Auch die Erweiterungspläne des Staatsarchivs Richtung Zeughausplatz wolle man einbeziehen, damit von der Mathildenstraße her eine attraktive Achse entstehe.
Mit Bäumen, Rollrasen und Holzdeck
Bis zum finalen Wandel des Arsenalplatzes soll die 700-Quadratmeter-Fläche, auf der 250 Quadratmeter Rollrasen ausgelegt, ein 40-Quadratmeter-Holzdeck gebaut, auf 70 Quadratmetern Sand aufgeschüttet und 40 Spitzahorn-Kübel angeschleppt wurden, bestehen bleiben. Insofern treffe der Pop-Up-Begriff, der klinge, als sei etwas mit einem Fingerschnippen hergezaubert worden, so Matthias Knecht, nicht ganz zu: was die geplante Dauer, aber auch was den Aufwand angehe, der betrieben worden sei. Nun sollen sich, so die Hoffnung, die Bürger die Fläche zu eigen machen. „Man reiche Cocktails“, flachste Michael Ilk, als er samt Kollegen zum Probeliegen schritt. Wären welche im Angebot gewesen, wäre aus dem Verkehrs- womöglich tatsächlich ein imaginäres Meeresrauschen geworden. Allein: Zur Einweihung musste Sprudel genügen.