Konstanz – kennen Sie schon? Dann lesen Sie trotzdem weiter. Wir geben Tipps, wie sie ihre liebsten Städte in Baden-Württemberg neu erkunden. Also ab in die Stadt am See – am besten mit Abstecher ins Paradies.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Konstanz - Sie kennen schon alle prominenten Städte im Land, wollen sie aber neu entdecken? Oder Sie sind zufällig in einer Südwest-Stadt gestrandet und brauchen Tipps? Wir beleuchten Städte im Südwesten aus einem neuen Blickwinkel – und geben ganz praktische Ratschläge. Dieses Mal: Konstanz.

 

1. Das steht zurecht in jedem Reiseführer:

Es gibt das Münster, das Konzil, die Altstadt, trotzdem ist die Imperia im Hafen zum Wahrzeichen geworden. Gerade Stuttgarter sollten sich die Figur von Peter Lenk genau anschauen und lernen: Für einen „Lenk“ ist der beste Platz gerade gut genug. Außerdem ist der Ort mit seinem Blick auf See, Alpen und Stadt ein guter Startpunkt für den Stadtrundgang.

2. Ein Geheimtipp der Einheimischen ist:

Am Samstag die Altstadt meiden und stattdessen frühmorgens oder am Abend am Fischenz im tiefsten Paradies in den Seerhein springen.

3. Diese Sehenswürdigkeit wird überschätzt:

Der Hussenstein ist Pflicht für jeden tschechischen Besucher. Alle anderen sollten sich den Abstecher sparen. Über das grausame Ende des Reformators beim Konzil zu Konstanz sollte man sich dennoch kundig machen, im Hushaus in der Hussenstraße wenige Schritte vom Schnetztor entfernt.

4. Den Flair des Ortes spürt man am besten…

... bei einem Spaziergang von der Rheinbrücke entlang der Seestraße bis zum Hörnle.

5. Hier kommt man mit Einheimischen ins Gespräch:

Konstanzer sind ein bisschen eigen, aber der leutselige Betreiber des Laube-Kiosks an der Lutherkirche hat immer gute Laune – und ein Lied auf den Lippen.

6. Diese kulinarische Spezialität isst man am besten hier:

Beim Bodenseefelchen besteht die Gefahr, dass er mangels geringer Fänge gar nicht vom Bodensee kommt. Konstanzer gehen ohnehin lieber Türkisch essen: im Eumel,Beyzade, Sedir…

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7. Den besten Blick über die Stadt hat man von hier:

In der Coronakrise hat ein örtlicher Schausteller vor dem Sealifecenter am Hafen ein Riesenrad aufgestellt, das sich dort nun wieder dreht. Schöner geht es eigentlich nicht, und man spart sich die 192 Stufen auf den Münsterturm.

8. Um diese Ecke macht man besser einen Bogen:

Die Fahrradstraßen. Das hohe Verkehrsaufkommen überfordert die meisten Auswärtigen.

9. Den schönsten Biergarten gibt es...

... am Konstanzer Wirtshaus in der Spanierstraße. Dort hat man einen Blick auf Rhein, Rheinbrücke, Altstadt und Alpen.

10. Einen gemütlichen Kaffee trinkt man...

... im Le Sud, Hussenstraße 28, mit einem wunderbar versteckten Innenhof.

11. Zur Einstimmung auf den Besuch sollte man…

... „Konstanzer Fasnacht aus dem Konzil“ in der SWR-Mediathek anschauen.

12. Das sollte man zu Einheimischen nie sagen:

Wo geht es hier nach Mainau? Richtig: zur Mainau.

13. Dieses Wort versteht man nur hier:

Ahle bedeutet jemandem zärtlich über die Wange streicheln.

14. Dieses Souvenir sollte nicht fehlen:

Gottlieber Hüppen, ein mit Schweizer Schokolade in hauchdünnem Crepes gefüllter Keks, geformt wie eine Havanna, aus dem Schweizer Nachbardorf Gottlieben. Den Fußweg von Konstanz am Seerhein entlang zur Manufaktur hat auch Udo Jürgens geliebt. 2014 brach er dort zusammen und starb kurz darauf.