Jacob Ebert aus Frankenhardt ist zum zweiten Mal an Leukämie erkrankt. Die Eltern des Neunjährigen sind Stammkunden in der Metzgerei Kübler. Die Stuttgarter Filiale unweit des Stuttgarter Feuersees rief nun zu einer Blutspende auf, um einen Stammzellenspender für den Jungen zu finden.

Stuttgart - Vesna Yolakoska war sofort klar, dass sie mitmachen würde. Die Nordmazedonierin arbeitet seit einem Jahr in der Metzgerei Kübler unweit des Feuersees. Dort fand am Samstag in Zusammenarbeit mit dem Heidelberger Stammzellenspenderregister eine Typisierungsaktion zur Stammzellenspende für den neunjährigen Jacob statt.

 

Der Junge aus Frankenhardt im Kreis Schwäbisch Hall ist zum zweiten Mal an Blutkrebs erkrankt und auf fremde Stammzellen angewiesen. „Wo ich helfen kann, helfe ich“, sagte Yolakoska kurz und knapp.

Dritte Aktion bei Kübler

Die Metzgerei hat seit drei Jahren einen Standort in Frankenhardt, Jacobs Eltern sind dort Stammkunden. Viel Zeit mussten sich die potenziellen Spender für die Typisierung nicht nehmen. Zunächst galt es, ein Formular mit persönlichen Daten auszufüllen, danach folgte die Blutabnahme. In der Regel finden Experten dann innerhalb von wenigen Wochen heraus, ob die Stammzellen geeignet sind, um dem jeweiligen Patienten zu helfen.

Auch Fatemeh Rajabi war schon früh vor Ort. „Ich arbeite in einer Arztpraxis in Winnenden und habe dort das Plakat mit Jacob hängen sehen“, so die Afghanin. Schnell traf sie die Entscheidung, eine Blutprobe abzugeben. Die Typisierungsaktion ist die dritte, die Kübler innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt hat. Zunächst fand eine in Frankenhardt statt, dann in Crailsheim, schließlich in Stuttgart. In Frankenhardt seien 1000 Leute gekommen, sagt Metzgermeister Maximilian Rothweiler von der Metzgerei Kübler. Der persönliche Bezug habe dort zu der hohen Beteiligung geführt.

Oft die einzige Heilungsmöglichkeit

Für Menschen, die an Blutkrebs erkrankt sind, ist die Transplantation von Blutstammzellen oft die einzige Heilungsmöglichkeit. Obwohl weltweit mehr als 34 Millionen Menschen als potenzielle Spender registriert sind, finden 15 bis 20 Prozent der Patienten keinen geeigneten Spender. Ärzte betonen deshalb, wie wichtig es ist, die Spenderdateien stetig auszubauen.

Jeder neu registrierte Spender könnte einem Patienten das Leben retten. „Es ist ein lebendiges System“, sagt Sabine Scherer, Leiterin des Heidelberger Stammzellenspenderregisters.