Stuttgart bietet im Wettbewerb um den künftigen Standort des fusionierten SWR-Orchesters bessere Konditionen. Ob die Landeshauptstadt oder Freiburg das Rennen macht, wird sich vermutlich im Dezember entscheiden.

Am Mittwoch hat der Verwaltungsausschuss der Stadt Stuttgart einstimmig die vom Ersten Bürgermeister Michael Föll vorgelegten Pläne zur Aufrüstung und neuen Nutzung der Liederhalle gebilligt. Stuttgart und Freiburg stehen im Wettbewerb um den Standort des fusionierten SWR-Orchesters von 2016 an. Bisher war die Nutzung des Beethovensaals in der Liederhalle für den SWR durch starke Nachfrage eingeschränkt. Das Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle befindet sich unter dem Dach der Objektgesellschaft Veranstaltungen und Märkte Stuttgart, die in städtischem Besitz ist. Föll, Mitglied im Aufsichtsrat, kann nach Absprache mit Konzertveranstaltern und anderen Nutzern nun dem SWR verbindlich verbesserte Bedingungen anbieten.

 

So werden dem SWR-Orchester von 2016 an siebzig Nutzungseinheiten im Beethovensaal sowie insgesamt fünfzig im Mozart- und Hegelsaal zugesichert. Von etwa 120 benötigten Einheiten geht der SWR in seinen Fusionsplänen aus. Darüber hinaus wird die Stadt die damit verbundenen notwendigen Investitionen tätigen, etwa im Backstagebereich, die auch anderen Nutzern zugute kommen. Außerdem werden in der Liederhalle neue Lagermöglichkeiten für Instrumente geschaffen.

Am Dienstag war die Stadt Freiburg mit einer zwanzigseitigen Broschüre an die Öffentlichkeit gegangen, in der Argumente für einen Standort Freiburg zusammengefasst sind. So etwas sei von Stuttgart nicht geplant, sagte Michael Föll gestern gegenüber der StZ. Man wolle der Bitte des SWR-Intendanten entsprechen, von förmlichen Bewerbungen abzusehen. Das verbindliche Angebot zur Liederhallennutzung gehe Boudgoust in schriftlicher Form zu. Im Übrigen sei er überzeugt, so Föll, dass der externen Kommission, die im Auftrag des SWR demnächst eine Standortempfehlung abgibt, die „umfassenden Vorzüge der Landeshauptstadt bekannt sind.“ Eine Entscheidung wird Anfang Dezember erwartet.