Mit 16 Jahren hat Tugay Zeyrek im Familienbetrieb angefangen zu arbeiten. Was früher eher nervig war, ist heute für ihn zur Leidenschaft geworden. Für Fußballer und Rapper ist er der Friseur des Vertrauens.

Metzingen - Für Tugay Zeyrek ist die Arbeit als Friseurmeister mehr als nur ein Job, es ist eine Leidenschaft. „Anders würde ich dieses Arbeitspensum auch gar nicht schaffen“, gibt er zu. „Das geht nur, wenn der Job auch dein Hobby ist.“ Was für ein Arbeitspensum der Metzinger hat, wird im Gespräch am Abend schnell klar. „Ich habe um 8 Uhr angefangen zu arbeiten und fahre jetzt noch zu einem Kunden und mache da weiter“, verrät er. „Das ist wie, wenn man mit seinen Kumpels feiern geht, da zählt man ja auch nicht die Stunden.“ Auch während unseres Gesprächs ist Tugay auf dem Weg zu einem Kunden, er ist unterwegs zu Rapper Shindy, zu dem er zweimal die Woche fährt. Er lacht: „Shindy sehe ich öfter als meine Kumpels.“

 

Hinter dem Erfolg steckt harte Arbeit

Damit, dass er Promis die Haare schneiden darf, ist für den 26-Jährigen ein Traum in Erfüllung gegangen für den er hart gearbeitet hat. Mit seinem Bruder hat der ehrgeizige Tugay an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen, 2017 war er sogar Weltmeister. Über seine beste Freundin entstand der Kontakt zu den ersten Fußballern, die ihn an ihre Haare ließen. „Da habe ich mir einen guten Namen gemacht und wurde weiterempfohlen,“ überlegt Tugay. Inzwischen er also nicht nur jobtechnisch in der ersten Liga angekommen. Fußballprofis wie Arturo Vidal, Benjamin Pavard und Dennis Aogo lassen ihn die Haare schneiden.

Ein bisschen Aufregung ist immer da

Auch wenn er mittlerweile regelmäßig bei Promis an die Frisur darf, ist der Schwabe vor jedem Schnitt aufgeregt. „Klar ist man angespannt und will keine Fehler machen,“ gibt Tugay zu und ergänzt lachend: „Wenn ich einem Fußballer die Frisur versau, dann kann der ja nicht eben eine Mütze anziehen.“ Vielleicht ist es auch diese Ernsthaftigkeit und Professionalität, die seine Kunden so an ihm schätzen. Während des Haarschnitts gehen die nämlich auch gerne ihrem Business nach. „Die telefonieren auch oft, während ich ihnen die Haare schneide. Aber ist ja klar, dass ich da nicht lausche oder die ganze Zeit aufs Display starre“, stellt der Friseur klar.

Trotz der Professionalität gibt es auch Situationen, die Tugay unwirklich vorkommen. „Wenn man mit David Guetta, Jason Derulo und Nicki Minaj in einem Raum sitzt, dann denke ich mir schon auch selber, dass das jetzt irgendwie krass ist“, verrät er. Auch, dass ihn Musiker mitten in der Nacht für einen neuen Haarschnitt nach Berlin fliegen lassen, ist für ihn auf keinen Fall selbstverständlich. Aber diese Erlebnisse sind für Tugay auch ein wenig Entschädigung für die harte Arbeit. Manche Leute kritisieren, dass man von der Arbeit allerdings nicht reich wird. „Ich bekomme dafür aber Erlebnisse und Kontakte zu Menschen, die man mit Geld nicht bezahlen kann“, erzählt er stolz.

Für mache Leute ist Tugay schon fast ein Promi

Ebenfalls stolz ist Tugay darauf, dass manche Kunden ihn aus dem Netz kennen und extra in den Salon Erols Hairlounge nach Metzingen fahren, um einen Haarschnitt von ihm zu bekommen. „Das ist dann schon auch irgendwie verrückt“, gibt Tugay zu. Aber hat man denn bei so einem Erfolg noch Ziele? „Cristiano Ronaldo die Haare zu schneiden, das wäre schon klasse!“