Rund 120 Akteure kurven mit ihren Longboards von Hohenstaufen aus in Richtung Stixenhof. Am Donnerstag beginnen die „Staufen Downhill“, bei denen es auf schmalen Rollen in rasantem Tempo bergab geht.

Göppingen - Sie haben die größten Unebenheiten beseitigt, rund 500 Strohballen ausgelegt und etwa 700 laufende Meter an Netzen gespannt. Die Vorbereitungen sind so gut wie abgeschlossen. Vom morgigen Himmelfahrtstag an haben bis zum Samstag auf einer 1,5 Kilometer langen Strecke, die unterhalb des Hotels Honey Do in Göppingen-Hohenstaufen beginnt und auf Höhe des Buhbächles unweit des Unteren Stixenhofs endet, waghalsige Skateboarder das Sagen.

 

Ein Himmelfahrtskommando ist die Veranstaltung, die „Staufen Downhill 2014“ getauft wurde und den ersten Lauf der Deutschen Longboard League darstellt, aber mitnichten. „Natürlich wird das eine spektakuläre Geschichte, aber die Teilnehmer, die zu den Rennen kommen, wissen, was sie tun. Das sind Leute, die ihr Metier beherrschen“, sagt Daniel Schindler, der Vorsitzende des noch jungen Trendsportclubs Hohenstaufen. Der Verein hat die Ausrichtung des Wettbewerbs übernommen. Insgesamt 120 Starter aus ganz Deutschland, aus Österreich, aus England und aus der Schweiz werden dort erwartet.

Trendsportclub will Angebote schaffen

Dass das runde Dutzend Mitglieder, das der kleine erst vor zwei Jahren gegründete Trendsportclub zählt, mit der Organisation an seine Belastungsgrenzen stößt, räumt Schindler ein. „Wir haben noch keinen Megazulauf, weil wir ja erst einmal etwas bieten müssen“, sagt der 45-Jährige. Genau das sei auch der Grund, warum man die Idee für die „Staufen Downhill“ entwickelt habe. „Wir wollen für die Kinder und Jugendlichen in Hohenstaufen ein breites Trendsportangebot schaffen, und dafür brauchen wir Geld“, erklärt er.

Ein erstes Projekte wurde bereits angepackt. „Da die Stadt offensichtlich kein Geld für eine Skateranlage hat, sind wir selbst aktiv geworden und haben in Bad Reichenhall für 1000 Euro eine riesige Halfpipe ersteigert“, berichtet Schindler. Doch nun müsse das Ding noch aufgebaut, zusammenmontiert und der Platz bei der Jugendherberge hergerichtet werden. Dafür brauche es zum einen noch etliche Sponsoren, aber zum anderen eben auch die Erlöse aus den „Staufen Downhill“, fährt der Lehrer fort, der am Freihof-Gymnasium in Göppingen unterrichtet.

Gefahren wird bei jedem Wetter – mit Regenreifen

Erst mal will der engagierte Trendsportler, der jahrelang in der internationalen Skate- und Snowboardszene mitgemischt hat, aber die Großveranstaltung stemmen. Der Kurs bietet dabei alles, was das Herz der Bergab-Skater begehrt, führt an Weiden entlang und durch den Wald hindurch. Eng und kurvenreich geht’s hinunter in Richtung Ottenbach. Das Gefälle weist eine Neigung von durchschnittlich acht Prozent, im Maximalfall von bis zu 20 Prozent auf. „Die Strecke hat’s in sich“, sagt Schindler. Mit schweren Stürzen rechnet er dennoch nicht. Dass sich einer der Fahrer, die mit Helm, Lederkombi und Handschuhen ausstaffiert sind, verletze, komme eher selten vor. „Auch wenn es natürlich ein paar Ausrutscher geben wird“, wie der Hauptorganisator aus eigener Erfahrung weiß.

Gefahren wird im Übrigen mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern – und das bei jedem Wetter. Dann allerdings ein klein wenig langsamer, was wiederum nicht am fehlenden Mut der Akteure, sondern an den profilierten Regenreifen der Longboards liegt, die ein höhres Tempo schlicht nicht zulassen.

Zeitplan und Programm

Donnerstag von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr wird auf der Strecke für die „Staufen Downhill“ noch trainiert. Die Vorläufe finden am Freitag zwischen 9 und 18 Uhr sowie am Samstag von 9 bis 12 Uhr statt. Die Finals werden dann zwischen 14 und 17 Uhr gestartet.

Morgen von 20 Uhr an steigt auf dem Stixenhof die Welcome-Party mit den DJs Jannek und Flo. Am Freitagabend spielen dort von 19 Uhr an die Bands Way to Emptiness, Pitch Black Waters und DiscoCRK. Nach den Siegerehrungen am Samstag um 19 Uhr gibt es dann noch eine „Night of the Heroes“ mit der Gruppe Not Available und mit DJ Mazzer.