Das dritte Geschoss des Schulgebäudes muss saniert werden, nachdem eine größere Menge Wasser eingedrungen ist. Der Schaden wird auf rund 300 000 Euro geschätzt. Es ist bereits der zweite Wasserschaden, der in dem Gebäude auftrat.

Rems-Murr: Anette Clauß (anc)

Auf dem Dach des Waiblinger Staufergymnasiums sind in den Sommerferien die Bauarbeiter tätig gewesen. Die Flachdach-Sanierung des Fachklassentrakts hatte der Ausschuss für Planung, Technik und Umwelt Mitte Juni abgesegnet. Doch die Maßnahme ist offenbar schief gelaufen: In einer Sondersitzung haben der Oberbürgermeister Andreas Hesky und Michael Gunser, der Leiter des Fachbereichs Hochbau und Gebäudemanagement, am Donnerstagabend die Gemeinderäte darüber informiert, dass es im Zuge der Arbeiten zu einem „größeren Wassereintritt“ in das Gebäude gekommen sei.

 

Bei dem Vorfall handelt es sich bereits um den zweiten Wasserschaden am Staufer-Schulzentrum. Eine der drei Sporthallen war nach heftigem Regen im August 2013 geflutet worden und musste für rund 900 000 Euro saniert werden. Die Verwaltung geht davon aus, dass sie dieses Mal rund 300 000 Euro aufwenden muss. „Woher der Schaden kommt, ist noch nicht eindeutig geklärt“, sagte Andreas Hesky – die Versicherungen seien eingeschaltet worden, die Verhandlungen liefen.

Keine ausreichende Vorsorge für Regen getroffen

Aus Sicht der Verwaltung habe das Flachdach bis auf den ein oder anderen Schwachpunkt keine baulichen Mängel gehabt, sagte Michael Gunser. Auf die Vermutung des Gemeinderats Roland Wied (SPD), da habe wohl die Baufirma keine ausreichende Vorsorge für den Fall eines Regens getroffen, antwortete Gunser folgendermaßen: „Die Annahme, dass man keine ausreichende Sorgfalt walten lassen hat, ist wohl nicht ganz falsch.“

Die Sanierung, so Andreas Hesky, könne nicht auf die lange Bank geschoben werden, denn erstens bestehe die Gefahr, dass sich Schimmel bilde, und zweitens wolle man den Unterrichtsbetrieb möglichst schnell wieder zum Laufen bringen. Deshalb schlage die Verwaltung vor, die notwendigen Gewerke „ohne langwierige Ausschreibung“ direkt zu vergeben. Ein Schritt, dem die Gemeinderäte allesamt zustimmten.

Am schlimmsten habe es dieses Mal das dritte Obergeschoss erwischt, erklärte Michael Gunser. Das Wasser sei dort unter sämtliche Schränke gelaufen und habe den Estrich, Teile der Wand und fast alle Schränke der Chemiesammlung durchfeuchtet. Daher müsse der Fußboden herausgerissen und im Chemiesaal zuvor das aufsteigende Gestühl entfernt werden. Da ohnehin geplant sei, die Räume in naher Zukunft umzugestalten, mache es Sinn, diese Änderungen gleich umzusetzen und auf das Sanierungskonzept des ganzen Fachklassentrakts abzustimmen. Gunser schätzt, dass fünf Monate vergehen, bis der Chemiesaal wieder genutzt werden kann.