Steigende Corona-Zahlen Israels Regierung beschließt erneuten landesweiten Lockdown

Wegen steigender Corona-Zahlen hat die israelische Regierung erneut einen Lockdown beschlossen. Unter anderem bleiben Freizeiteinrichtungen, Schulen, Kitas oder Einkaufszentren geschlossen.
Tel Aviv - Israels Regierung hat angesichts steigender Neuinfektionen mit dem Corona-Virus die Verhängung eines zweiten landesweiten Lockdowns beschlossen. Das Kabinett stimmte am Sonntagabend gegen den Widerstand einiger Minister für neue drastische Ausgangsbeschränkungen. Diese sollen am Freitagnachmittag um 13.00 Uhr (MESZ) in Kraft treten, vor Beginn der jüdischen Feiertage, und zunächst für drei Wochen gelten.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, angesichts steigender Infektionszahlen hätten Klinikleiter „die rote Fahne erhoben“. Es seien sofortige Maßnahmen notwendig. „Unser Ziel ist es, den Anstieg zu stoppen.“
Schulen und Kindergärten sollen den Angaben zufolge geschlossen werden. Die Menschen dürfen sich außer in Ausnahmefällen nur bis zu 500 Meter von ihrem Zuhause entfernen. Auch Hotels, Restaurants und Einkaufszentren sowie Freizeiteinrichtungen sollen nach Medienberichten geschlossen bleiben. Lebensmitteleinkäufe und Arztbesuche sind weiter erlaubt. Behörden und Privatunternehmen sollen unter Einschränkungen arbeiten. Außerdem gelten Versammlungsbeschränkungen: Bis zu 20 Menschen dürfen sich im Freien und bis zu zehn Menschen in Innenräumen versammeln.
1108 Tote nach Infektion mit Corona
Der strengreligiöse Wohnungsminister und frühere Gesundheitsminister Jakov Litzman von der Partei Vereinigtes Tora-Judentum erklärte aus Protest gegen die Maßnahmen seinen Rücktritt. Litzman ist ein wichtiger Koalitionspartner Netanjahus.
Die Anzahl der Neuinfektionen in Israel ist zuletzt dramatisch gestiegen. An vier Tagen in Folge wurden in der abgelaufenen Woche jeweils Rekordwerte verzeichnet. Die Zahl der Fälle seit Beginn der Pandemie hat inzwischen 150 000 überschritten, 1108 Menschen sind nach einer Infektion gestorben.
Es gab aus wirtschaftlichen Gründen starken Widerstand gegen neue Corona-Beschränkungen. Denn die Corona-Krise hat der Wirtschaft des Landes bereits schwer zugesetzt. Die Arbeitslosigkeit lag im Sommer bei mehr als 20 Prozent.
Unsere Empfehlung für Sie

Grenzkontrollen in Europa Letztes Mittel im Kampf gegen Corona
Die Einführung von Corona-Kontrollen an den Grenzen wären das Symbol eines Scheiterns, meint Berlin-Korrespondent Norbert Wallet.

Coronavirus in Deutschland 15 974 Corona-Neuinfektionen und 1148 neue Todesfälle gemeldet
Innerhalb eines Tages wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) 15 974 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden 1148 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Das gab das RKI am Mittwochmorgen bekannt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel Die Mühen des Lockdowns beginnen sich auszuzahlen
Das Bild ist laut Bundeskanzlerin Angela Merkel derzeit gespalten: Zum einen gingen die Neuinfektionen endlich zurück. „Das zeigt, dass die Mühe sich lohnt“. Zugleich aber seien die täglichen Todeszahlen erschreckend hoch.

Newsblog zum Coronavirus Dramatische Corona-Lage in Portugal: Regierung schließt Schulen
Das Coronavirus hält Europa und die Welt weiter in Atem. Zuletzt gab es wieder steigende Fallzahlen in verschiedenen Ländern der Welt. Hier können Sie die Entwicklungen im Newsblog verfolgen.

EU-Debatte zu Corona Strandurlaub nur mit Impfung?
Ein Teil der EU-Länder will touristisches Reisen mit Impfnachweis erlauben. Eine denkbare Maßnahme, kommentiert Christian Gottschalk – die muss aber noch weiter durchdacht werden.

Coronavirus Bayern beschließt FFP2-Maskenpflicht für Gottesdienste
Nicht mehr nur im öffentlichen Nahverkehr in Bayern, auch in Gottesdiensten gilt zukünftig die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske. Der Freistaat verschärft damit die Maßnahmen gegen das Coronavirus.