Die Seestraße wird abschnittsweise saniert. Mit oder ohne junge Bäume, das ist noch die Frage.

Hemmingen - Im Prinzip sind alle damit einverstanden, dass die Seestraße in Hemmingen saniert wird. Doch in einem Punkt haben die Fraktionen im Gemeinderat noch Gesprächsbedarf: Sollen sieben neue Bäume gepflanzt werden, um die Straße ansehnlicher zu machen – oder lässt man das lieber bleiben? Denn jeder Baum würde Fläche kosten für einen Parkplatz – und die sind jetzt schon knapp.

 

Die Gemeindeverwaltung hatte zu Beginn der Planung sogar zwölf neue Bäume vorgesehen, diese Zahl aber nach einer Besprechung mit 70 Anwohnern im vergangenen Herbst auf sieben reduziert. Und auch die stehen jetzt wieder zur Debatte. Denn in einer Sitzung des Technischen Ausschusses zeichnete sich ab, dass sich nicht alle Gemeinderäte auf die Kompromisslinie von Bürgermeister und Ortsbauamt einlassen wollen – zumindest nicht vor ausführlichen Diskussionen in ihren Fraktionen. Die Entscheidung trifft der Gemeinderat in einem Monat.

Viele Schäden

Die Seestraße ist gut einen halben Kilometer lang, sie führt vom Ortszentrum in Richtung Westen unter anderem zum Freizeitplatz, und sie ist als Nebenstraße auch ein guter Weg für Fußgänger und Radler zur Schule. Den dort herrscht weniger Verkehr als auf der Heimerdinger und der Eberdinger Straße. Die Straße hat allerdings viele Schäden, weshalb sie ganz neu ausgebaut werden soll. Im Untergrund werden die Frischwasserleitungen erneuert, die Kanäle sind laut dem Ortsbaumeister Josef Lang noch in Ordnung. Auch die historische Zuleitung zu den Brunnen im Ort soll bei dieser Gelegenheit erneuert und verändert werden. Beim Grundsatzbeschluss vor zwei Jahren hatte sich der Gemeinderat auch dafür ausgesprochen.

Zudem sollen die Gehwege breiter werden. Die Arbeiten werden in vier Abschnitten ausgeführt, sie beginnen in den Sommerferien. Die drei nächsten Bauabschnitte könnten 2019 erfolgen. Die Kosten liegen bei rund 1,3 Millionen Euro.

„Ich sehe die sieben Parkplätze“

Jörg Wessely (CDU) sprach sich dafür aus, die neuen Bäume komplett wegzulassen: „Ich sehe die sieben Parkplätze“. Es gebe schon Gärten vor den Häusern mit Bäumen. Das sei eine „grundsätzliche Frage der Aufwertung und Aufhübschung“, konterte der Bürgermeister Thomas Schäfer (CDU). Die Verwaltung habe den Wünschen der Bevölkerung bereits mit der Reduzierung teilweise entsprochen, argumentierte Josef Lang. Wenn die Bäume wie geplant an den Straßeneinmündungen gepflanzt würden, diene das auch der Sicherheit – einbiegende Autofahrer hätten einen größeren Einblick in die Seestraße als mit parkenden Autos. Auch der von der Gemeinde beauftragte Planer Peter Weikum fände es schade, wenn kein einziger neuer Baum gepflanzt würde. „Die Seestraße ist heute doch eine richtige Schneise.“

Die Freien Wähler wollen sich laut ihrem Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Gerlach „tendenziell Herrn Lang anschließen“ – aber noch einmal in der Fraktion diskutieren. Laut Elke Kogler (SPD) ist die Verwaltung in Sachen Bäume „bereits auf die Anwohner eingegangen“.