Die Gewerkschaft Verdi hatte rund 200 Fahrer privater Busunternehmen zum Streik aufgerufen.

Tübingen - Ein erneuter Warnstreik der Busfahrer hat am Mittwoch in Reutlingen und Tübingen viele Pendler ausgebremst. Lediglich ein Notfahrplan vor allem mit Verbindungen zu den Schulen und Krankenhäusern wurde aufrechterhalten. Die Gewerkschaft Verdi hatte rund 200 Fahrer privater Omnibusunternehmen dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Die Beteiligung sei sehr gut gewesen, sagte ein Verdi-Sprecher. Schon bei einem ersten Warnstreik vor einem Monat hatte der Ausstand der Busfahrer vor allem in Tübingen den öffentlichen Personennahverkehr einen Tag lang nahezu komplett zum Erliegen gebracht.

 

Zugleich entscheiden die Busfahrer in zahlreichen Städten in einer Urabstimmung über einen unbefristeten Streik. Das Ergebnis soll an diesem Donnerstag verkündet werden. Stimmen mehr als 75 Prozent der Verdi-Mitglieder in der Urabstimmung zu, ist ein unbefristeter Arbeitskampf möglich.

Hintergrund ist der Tarifstreit mit dem Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO). Die Gewerkschaft will in einem neuen Manteltarifvertrag deutlich bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen. Dazu zählen 30 Tage Urlaub für alle. Zudem sollen die Löhne auch im Krankheitsfall zu 100 Prozent weitergezahlt werden, fordern die Arbeitnehmervertreter.

Der WBO hatte den Forderungskatalog von Verdi immer wieder kritisiert: Würden alle Punkte erfüllt, müssten zur Finanzierung die Fahrpreise spürbar erhöht werden. Verdi hatte nach fünf Runden das Scheitern der Verhandlungen erklärt. Wann die Tarifpartner an den Verhandlungstisch zurückkehren, ist offen.

Bereits am Dienstag hatte der Warnstreik in mehreren anderen Städten des Landes den Personennahverkehr behindert.