Der Staat muss handeln

Ein Windrad allein mag für sich nicht entscheidend sein, in der Summe gilt dies aber doch. Die Stunde hat geschlagen. Der Gesetzgeber, also das Land respektive der Bund, muss eingreifen. Foto: dpa/Patrick Pleul

Der Bau von Windrädern darf nicht an überforderten Kommunalverwaltungen und privaten Einzelinteressen scheitern, kommentiert StZ-Autor Reiner Ruf.

Stuttgart - Willkommen an Bord der Titanic. Das Orchester bläst und geigt und klimpert, der Schampus fließt, die Tänzer steppen über das Parkett, Schweiß vermischt sich mit Eau de Parfum – doch der Eisberg wartet. Wobei, blöd, den Eisberg gibt es ja bald nicht mehr, es wird ihm zu warm im Klimawandel. Weshalb künftigen Generationen die Metapher vom Schiff der Schwelger, die prassend in den Untergang tanzen, nicht mehr verständlich sein wird. Aber aktuell treiben sie ja noch kalt im Meer, die Eisberge. Die Klimakonferenz in Glasgow, so heißt es, biete die letzte Chance zur Kursänderung, danach sei die Kollision unausweichlich. Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann wird in Schottland sein.