Daniel Ginczek trifft am Dienstagabend (20.30 Uhr) in der Fußball-Bundesliga mit dem VfL Wolfsburg auf seine Ex-Kollegen vom VfB Stuttgart. Jüngst hat sich der 27-jährige Stürmer in guter Form gezeigt – und vor dem Wiedersehen über die Schwierigkeiten seines ehemaligen Vereins gesprochen.

Sport: Gerhard Pfisterer (ggp)

Stuttgart - Es gibt ja nicht wenige Menschen, die den Abschwung des VfB Stuttgart an einem Spieler festmachen – an einem Spieler, der gar nicht mehr da ist: Daniel Ginczek. Der Stürmer hat den Fußball-Bundesligisten im Sommer verlassen und ist zum VfL Wolfsburg gewechselt. Im Gegenzug kehrte Daniel Didavi heim nach Stuttgart, obendrauf gab es für den VfB noch zehn Millionen Euro.

 

Schon damals wurde über den Tausch der beiden torgefährlichen Offensivkräfte mit dicker Krankenakte debattiert – und die Diskussionen reißen nicht ab. Besonders heiß sind sie natürlich jetzt vor dem Gastspiel des VfB an diesem Dienstagabend (20.30 Uhr) in Wolfsburg.

Nach holprigem Start voll in Fahrt

Dank zehn Punkten aus den jüngsten vier Spielen hat der VfL sich zuletzt auf den achten Tabellenplatz verbessert und pirscht sich an die internationalen Plätze heran. „Nach oben ist alles möglich, wir setzen uns keine Grenzen“, sagt Daniel Ginczek. Er hat mit drei Toren und drei Vorlagen in diesen vier Partien maßgeblichen Anteil an der Erfolgsserie. Seit der 27-Jährige nicht mehr abwechselnd mit Wout Weghorst in der Sturmspitze spielt, sondern zusammen mit ihm, läuft es für die Wolfsburger besser. „Ich bin fit, ich bin gesund. Ich habe Spaß am Fußball und mit der Mannschaft“, sagt Daniel Ginczek, der nach holprigem Start seine großen Qualitäten im Abschluss mittlerweile beweisen konnte und auf insgesamt fünf Saisontore kommt.

Wegen zwei Kreuzbandrissen, eines Bandscheibenvorfalls und ein paar kleineren Verletzungen kam der 1,91-Meter-Mann in seinen vier Jahren in Stuttgart auf lediglich 48 Einsätze (17 Tore) in der ersten Liga und 19 Einsätze (vier Tore) in der zweiten Liga. Er machte einen Abstieg und einen Aufstieg mit und war ein entscheidender Faktor an der Seite von Winter-Heimkehrer Mario Gomez, dass der VfB sich in der vergangenen Rückrunde schnell seiner Abstiegssorgen entledigte und am Ende Siebter wurde.

Daniel Ginczek sieht das Stuttgarter Umfeld kritisch

Das weckte aus seiner Sicht Begehrlichkeiten und die Sehnsucht nach internationalen Auftritten, wie Daniel Ginczek vergangene Woche in einem „Eurosport“-Interview kritisierte: „Das ist immer die Gefahr in Stuttgart, dass das Umfeld sehr, sehr schnell anfängt zu träumen. Ich glaube, dass die Mannschaft selbst weiß und wusste, dass sie vielleicht noch nicht so weit ist. Man hat sich ein bisschen blenden lassen von der Rückrunde, wo viele Spiele knapp und glücklich waren.“ Und er fügte an: „Ich bin nach wie vor überzeugt, dass Stuttgart nicht absteigen wird. Dafür ist die Qualität im Kader zu groß.“

Auf das Wiedersehen mit den ehemaligen Mitspielern freut er sich nach eigenem Bekunden. Dass er bei so einem Treffen mit Ex-Kollegen aber nicht auf Treffer verzichtet, machte er erst am Freitag beim 1. FC Nürnberg (2:0) mit dem Tor zum 1:0 deutlich – überschwänglichen Jubel ließ er allerdings weg. „Es ist noch kein Urlaub. Es sind noch sechs Punkte zu vergeben vor der Winterpause. Die wollen wir auch mitnehmen“, sagt Daniel Ginczek.