Um den Fernverkehr und die S-Bahnen aus Richtung Feuerbach und Bad Cannstatt an den neuen Tiefbahnhof anzuzubinden, müssen vier Tunnelröhren über mehrere Kilometer gebaut werden. Wie geplant, will die Bahn Anfang November mit den vorbereitenden Arbeiten beginnen.

Stuttgart - Um den Fernverkehr und die S-Bahnen aus Richtung Feuerbach und Bad Cannstatt an den neuen Tiefbahnhof von Stuttgart 21 anzuzubinden, müssen insgesamt vier neue Tunnelröhren über mehrere Kilometer unter dem Stadtgebiet gebaut werden. Wie geplant, will die Bahn nun Anfang November mit den vorbereitenden Arbeiten beginnen, unter anderem müssen Baustraßen asphaltiert sowie Bäume und Büsche gerodet werden.

 

Bad Cannstatt Für den knapp vier Kilometer langen Eisenbahntunnel Bad Cannstatt, der den neuen Tiefbahnhof mit der Neckarbrücke verbinden und dabei den bisherigen Rosensteintunnel als Ferngleiszufahrt zur Filstalbahn ersetzen wird, muss im südlichen Teil des Rosensteinparks eine 260 Meter lange und 25 Meter breite Baugrube ausgehoben werden. Der Trog ist Voraussetzung für den Bau des so genannten Kreuzungsbauwerks im Bereich Ehmannstraße; gleichzeitig wird von hier aus die Unterquerung des Rosensteinparks vorangetrieben. Laut Bahn soll mit den Hauptarbeiten aber erst im nächsten Jahr begonnen werden, zumal derzeit auch noch nicht der Gestattungsvertrag zwischen der Bahn und dem Land unterschrieben ist.

Mit Beginn dieser Arbeiten sollen dann auch mehr als hundert alte Bäume im Rosensteinpark gefällt werden, was wohl wieder mit heftigen Protestkundgebungen der Projektgegner und einem größeren Polizeieinsatz verbunden sein dürfte. Entsprechende Aktionen werden jedenfalls bereits vorbereitet, etwa von den Parkschützern.

Bereits Ende der Woche will die Bahn nun im Bereich innerer Nordbahnhof und in der Ehmannstraße Platz für die Bauarbeiten schaffen und unter anderem die Böschungsgürtel roden. Auch dabei sollen einige Bäume gefällt werden. Der Baumbestand in den betroffenen Gebieten sei mit Gutachtern und Umweltschützern begutachtet worden, sagt der Projektsprecher Wolfgang Dietrich. Die Bahn werde für jeden einzelnen Baum mit einem Faktor von 1,5 adäquaten Ersatz schaffen.

Feuerbach Umfangreiche Arbeiten stehen nun zudem am Bahnhof Feuerbach an, der heute auf vier Gleisen vom Fernverkehr und den S-Bahnen durchfahren wird. Während der Hauptbauphase an Stuttgart 21 müssen dort zwei zusätzliche Umfahrungsgleise untergebracht werden, weshalb nun aus Platzgründen der bisherige Bahnsteig drei abgerissen wird und insgesamt elf neue Oberleitungsmasten montiert werden müssen. Beim Herstellen der Fundamente könne es zu Lärmbelästigungen der Anwohner kommen, so der Projektsprecher Dietrich. Um den laufenden Bahnbetrieb so gering wie möglich zu beeinträchtigen, würden die Rammarbeiten in der Zeit vom 4. bis zum 8. November in den nächtlichen Sperrpausen vorgenommen werden.

Um Platz für das neue Trogbauwerk für die Tunneleinfahrt zu schaffen, muss zudem der hintere Teil der Unterführung im Bahnhof verfüllt werden. Diese Arbeiten sollen bereits Mitte November abgeschlossen sein. Von der Siemensstraße aus sind die Bahnsteige dann nur noch über eine Umleitung erreichbar. Gleichzeitig muss auch der Bahnsteig zwei umgebaut werden.