Die Bahn kündigt an, wegen der Bauarbeiten zu Stuttgart 21 bald den Querbahnsteig zu verlegen. Dadurch werden die Wege im Bahnhof etwas länger – aber die Pufferzeiten auch. Vertreter der Bahn haben Stuttgarter Stadträte über die nächsten Schritte auf der Baustelle informiert.

Stuttgart - Die Vertreter der Deutschen Bahn haben am Dienstag, zweieinhalb Jahre nach dem Startschuss für Stuttgart 21, im Technischen Ausschuss Premiere gefeiert: Zum ersten Mal, so der für die Bahnhöfe zuständige Sven Hantel, sei man „ohne Antrag“ einer Fraktion, also freiwillig, ins Rathaus gekommen. Für den Gesamtprojektleiter Stefan Penn war es das erste Mal, dass er im Ausschuss Rede und Antwort stand. Gemeinsam mit Hantel erläuterte er den aktuellen Zeitplan und die anstehenden Arbeiten zur Verlegung des Querbahnsteigs um 120 Meter in Richtung Bad Cannstatt. Damit verlängert sich der Weg zur S-Bahn-Station um 120 Meter. Um die Anschlüsse für die Fahrgäste zu sichern, werde die Pufferzeit um vier Minuten verlängert, so Hantel. Er hält es für möglich, dass während der Arbeiten einzelne Züge nicht in den Hauptbahnhof einfahren. Die erste Stufe der Grundwassermanagementanlage sei fertig und könne im August in Betrieb genommen werden, sagte Penn. Die Genehmigung für die Verdoppelung der Entnahmemenge erwarte er Ende des Jahres. Dann sei man mit dem Technikgebäude unter dem Nordeingang so weit, dass ein Teil der Fläche wieder als Parkplatz genützt werden könnte.

 

Bahn will Kommunikation verbessern

Dies begrüßte der CDU-Fraktionschef Alexander Kotz. Er sagte, es sei eine „sehr, sehr, sehr komplexe Aufgabe, den Bahnhof bei laufendem Betrieb umzubauen“. Peter Pätzold (Grüne) erklärte, damit habe die Bahn eingeräumt, auch den Kopfbahnhof unter laufendem Rad modernisieren z/u können. Roswitha Blind (SPD) meinte, es sei erfreulich, dass die Bahn längere Pufferzeiten zum Umsteigen einplane. Günter Stübel (FDP) dankte den S-21-Vertretern dafür, „dass sie ihre Pläne freiwillig kommunizieren“. Dabei hatten die Bahn-Vertreter selbst eingeräumt, an ihrer Kommunikation feilen zu müssen.