Kurz vor dem Abrissbeginn am Nordflügel des Hauptbahnhofs für Stuttgart 21 haben sich einige Projektgegner zur Mahnwache zusammengeschlossen. Das war vor fünf Jahren. Der Nordtrakt des Bonatzsbaus ist längst Geschichte, die Mahnwache gibt es immer noch.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Stuttgart - „Das halten wir keine drei Tage durch“. Das sei ihr erster Gedanke gewesen, als sie vom Vorhaben einer Mahnwache gegen Stuttgart 21 gehört habe, gesteht Sabine Schmidt vom Team des Stützpunkts wider den Bahnhofsumbau. Dass sie sich in ihrer Einschätzung getäuscht hat, fehlt ihr nicht schwer zu bekennen. Hörbar stolz beantwortet Schmidt die Fragen am Freitag am Rande eines kleinen Festes zum fünfjährigen Bestehen des Info-Punktes. Los ging es am 17. Juli 2010. „Wir wollten die Bevölkerung wegen des bevorstehenden Abrisses des Nordflügels informieren und wach rütteln.“ Der Seitentrakt des Bonatzbaus ist längst Geschichte – die Mahnwache noch aktiv wie am ersten Tag. Wegen des Baus des unterirdischen Technikgebäudes mussten Pavillon und Protestierer an Ostern 2012 an den Arnulf-Klett-Platz umziehen. Gut 700 Freiwillige haben bislang Dienst getan. Ein Kern von 180 Ehrenamtlichen stellt derzeit sicher, dass die Mahnwache, die als angemeldete Versammlung gilt, an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr besetzt ist.