Über mögliche Mehrkosten in dreistelliger Millionenhöhe beim Milliardenprojekt Stuttgart 21 will die Deutsche Bahn laut einem Zeitungsbericht bald informieren.
Stuttgart - Über mögliche Mehrkosten in dreistelliger Millionenhöhe beim Milliardenprojekt Stuttgart 21 will die Deutsche Bahn laut einem Bericht der „Bild am Sonntag“ bald informieren. Der Vorstand werde den Aufsichtsrat am 12. Dezember über seine aktuelle Prognose unterrichten, sagte am Sonntag ein Sprecher des S-21-Kommunikationsbüros. Zu den genannten Zahlen äußerte er sich nicht. Ein Sprecher von Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagte, bislang habe die Bahn offiziell noch keine entsprechenden Informationen verbreitet.
Die SPD will Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) wegen der erwarteten Zusatzkosten vor den Verkehrsausschuss des Bundestags laden, wie das Blatt weiter schreibt. Vize-Fraktionschef Florian Pronold sagte: „Der Bundestag muss umfassend über drohende Kostensteigerungen bei S 21 informiert werden. Wir erwarten, dass Minister Ramsauer in der nächsten Ausschusssitzung am 11. Dezember für umfassende Aufklärung sorgt.“ Ein Bahngewerkschafter sagte der Zeitung: „Es wird damit gerechnet, dass S 21 bis zu einer Milliarde Euro mehr kosten kann. Es geht um Brandschutz, Grundwasser und Streit um den Verkauf der oberirdischen Gleisflächen.“
Hermanns Sprecher sagte: „Das ist, was wir befürchtet hatten.“ Er betonte erneut, das Land werde sich nicht an Kostensteigerungen beteiligen. „Von daher wird die Bahn das volle Kostenrisiko tragen.“ Im Oktober hatte Bahnvorstand Volker Kefer nach einer Sitzung des Lenkungskreises angekündigt, dass der Kostendeckel von 4,5 Milliarden Euro für S 21 gesprengt zu werden droht.