Der vor eineinhalb Jahren gegründete Verein Choice hilft Not leidenden Kindern in der Region und weltweit.
Kaltental - Der Vereinsname Choice soll vor allem eins ausdrücken: Nämlich dass jedes einzelne Mitglied sich bewusst dafür entschieden hat, sich für andere einzusetzen. „Wir hatten die Wahl, und wir haben den Entschluss gefasst, uns für andere zu engagieren“, sagt Ralf Müller, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, der gleichzeitig für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich zeichnet. Und die hat der Verein nötig, denn er ist noch jung und damit weitgehend unbekannt. Im Februar 2011 kamen neun junge Menschen in den Räumen des katholischen Jugendreferats an der Schwabstraße zusammen, um Choice zu gründen. Als Vereinsziel wurde die „weltweite Förderung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen“ in der Satzung festgeschrieben.
Woher die soziale Ader kommt? „Viele von uns waren und sind bei den Pfadfindern aktiv“, sagt Müller. Und fast alle hätten bei irgendeinem Verein schon mal eine Jugendgruppe geleitet. „Die Idee war, sich zusammenzutun und mehr daraus zu machen“, sagt Müller. Hinzu komme, dass die Pfadfinder kein Verein seien und ihnen damit einige Rechte – beispielsweise das Ausstellen von Spendenquittungen – vorenthalten sind. „Unter dem Dach eines Vereins ist manches leichter“, sagt der Vorsitzende Sebastian Kühn.
Seit der Gründung haben die Mitglieder schon einiges geleistet. So haben sie Spenden gesammelt, um Kindern in Südafrika die Mitgliedschaft bei den Pfadfindern zu ermöglichen. Außerdem luden die Choice-Mitglieder im vergangenen Jahr zu einem Benefizessen ein und sie haben Musik auf dem Stuttgarter Schlossplatz gemacht. Das eingenommene Geld wurde in den Wiederaufbau eines vom Hochwasser beschädigten Jugendzentrums in Bijeljina investiert. Acht Mitglieder des Vereins waren vor Ort und haben selbst mitangepackt.
Spenden sammeln auf dem Weihnachtsmarkt
Zudem hatte Choice 2011 einen Stand auf dem Vaihinger Weihnachtsmarkt. Der Erlös kam zu gleichen Teilen einem Waisenhaus in Bolivien, einem Baby Hospital in Israel und einem Scout Center in Südafrika zugute. Doch die Vereinsmitglieder wollen nicht nur im Ausland, sondern auch in ihrer unmittelbaren Umgebung helfen. So haben sie beispielsweise fair gehandelte Schokoriegel verkauft und den Erlös der Marienpflege Ellwangen für heilpädagogische Projekte gespendet.
„Bei all unseren Projekten ist es uns wichtig, dass wir die Verantwortlichen vor Ort persönlich kennen. So können wir sicher sein, dass das Geld auch dort ankommt, wo es gebraucht wird“, sagt Müller. Für die Zukunft hat sich der Verein viel vorgenommen. Sie wollen in dem Dorf Bong Mines in Liberia in Westafrika bei der Sanierung und Erweiterung einer Schule helfen. Kooperationspartner ist dabei der Verein Kinder Afrikas.
Rund 30 000 Euro werden gebraucht. Um Geld zusammenzubekommen, plant der Verein verschiedene Aktionen wie beispielsweise ein Benefizkonzert und einen Spendenlauf. Zudem hat der Verein vor kurzem die Aktion „Liberia Buttons“ ins Leben gerufen. Unter der Überschrift „Spende Bildung für Liberia“ können im Internet unter www.choice-germany.com Anstecker bestellt werden. Ein Button kostet mindestens einen Euro.
„Low-Budget-Schule“ in einem Entwicklungsland
Für die Zeit, wenn sie noch ein wenig an Leuten und an Erfahrung gewonnen haben, haben sich die Vereinsmitglieder noch was ganz anderes vorgenommen. Sie wollen in einem Entwicklungsland ihre eigene Schule bauen. Den Entwurf gibt es bereits. Eines der Vereinsmitglieder hat als Abschlussarbeit für das Architekturstudium eine „Low-Budget-Schule“ geplant. „Wir haben die Rechte an dem Entwurf. Es ist ein autarkes Haus, selbst versorgendes Haus – aber doch so modern, dass man darin einen guten Schulbetrieb leisten kann“, sagt Daniel Kühn von Choice. Aber für den Moment sei dieses Projekt zu groß für den Verein. Zudem müsse vorher ein Träger gefunden werden, der die Schule nach der Fertigstellung betreibt. „Das können wir nicht selbst machen“, sagt Kühn.
Derzeit beschäftigt sich der Verein mit einem ganz anderen Problem: „Wir brauchen dringend Räume. Ein kleines Lager und ein Besprechungszimmer würden schon genügen“, sagt Müller. Beim Finden einer Heimat hofft der Verein auf die Unterstützung einer Firma.
CHOICE
Anschrift
Hochfirststraße 1b, 70569 StuttgartTelefon
51 86 73 29Mail
kontakt@choice-germany.comHomepage
www.choice-germany.com
Vorsitzender
Sebastian Kühn Gründungsjahr
2011 Mitgliederzahl
25