Auf dem Abenteuerspielplatz wird es Jungen und Mädchen nicht langweilig. Sie können auch eine Hütte bauen.

Vaihingen - Herbert Grönemeyer schrieb einmal den Song „Kinder an die Macht“. Auf dem Abenteuerspielplatz Vaihingen haben die Kinder zwar nicht das letzte Wort und müssen sich an Regeln halten, aber sie können tun und lassen, was ihnen Spaß macht.

 

Im Jahresdurchschnitt tummeln sich täglich 35 Kinder auf dem Gelände. An sonnigen Spitzentagen können es auch mal 90 sein. „Freiwilligkeit und Offenheit sind hier unsere Grundprinzipien“, sagt Monika Knopf. Knopf ist ebenso wie Dagmar Kolb und Uli Matschkal hauptamtlich auf dem Abenteuerspielplatz (Abi) beschäftigt. Den Kindern bieten sich viele Möglichkeiten, wie sie ihre Freizeit auf dem zirka 11 000 Quadratmeter großen Gelände gestalten können. Ein Bolzplatz, Schaukeln, ein Wasserspielplatz, ein Raum zum Toben sowie eine Ton- und Holzwerkstatt können die Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren nutzen – die beiden Werkstätten allerdings nur unter Aufsicht.

„Zudem haben wir einen großen Freispielbereich, in dem die Kinder Verstecken spielen können“, sagt Monika Knopf. Darüber hinaus bietet der Abenteuerspielplatz ein vielfältiges Programm an, dessen Aktionen sich thematisch nach den Jahreszeiten richten. So legen die Kinder zum Beispiel im Frühling einen Kräutergarten an.

Seit fast 40 Jahren

Der Abenteuerspielplatz Vaihingen, In der Lüsse 35, ist ein eingetragener Verein, der aus der gleichnamigen Bürgerinitiative hervorgegangen ist. Im kommenden Jahr feiert der Verein sein 40-jähriges Bestehen. Ein fünfköpfiger Vorstand steht an der Spitze des Vereins, der die Grundlage für die tägliche Arbeit schafft. Die Beschaffung von Materialien und finanziellen Mitteln oder die Wartung des Platzes gehören zu den Aufgaben des Gremiums. Unterstützt wird dieses zudem von Praktikanten, Jugendlichen, die ein freiwilliges soziales Jahr leisten, und auch zahlreichen ehrenamtlichen Helfern. Darunter sind ehemalige Zivildienstleistende und Eltern von Kindern. Sie übernehmen Aufgaben wie beispielsweise das Füttern der vier Ziegen und der Hasen auf dem Gelände am Wochenende oder helfen bei Aktionstagen, an denen neue Spielgeräte installiert oder Reparaturen vorgenommen werden.

Gemäß dem Prinzip der Freiwilligkeit ist der Abenteuerspielplatz eine Kooperation mit der Österfeldschule eingegangen. Eine Lehrerin hatte bereits in der Vergangenheit einzelne Projekte mit dem Abenteuerspielplatz in die Tat umgesetzt. Die Kooperation besteht darin, dass in einem Schuljahr insgesamt 40 Kinder aus den zweiten Klassen der Schule freiwillig teilnehmen können. Die Jungen und Mädchen werden auf zwei Gruppen aufgeteilt, die dann jeweils für ein halbes Jahr jeden Donnerstagnachmittag auf den Abi kommen. Im Mittelpunkt steht dabei das Thema Handwerk. So lernen die Kinder zum Beispiel, wie man töpfert, Papier schöpft oder marmoriert.

„Die Kinder lernen hier Sozialverhalten“, sagt Knopf. Sie ergänzt:„Hier spielen Grundschüler, Förderschüler und Gymnasiasten. Es sollen keine Grenzen im Kopf entstehen.“ Helfen die Kinder für 15 Minuten bei Arbeiten auf dem Spielplatz mit, wie zum Beispiel dem Ausmisten des Ziegenstalls, werden sie mit Stempeln belohnt. Damit können sie sich die Teilnahme etwa an einem Fahrradausflug oder an Filmabenden sichern, indem sie dafür eine bestimmte Zahl ihrer Stempel eintauschen.

Darüber hinaus können die Kinder alte Nägel einsammeln und bekommen neue dafür. Diese benötigen sie, wenn sie sich eine Hütte bauen möchten. Zuvor müssen sie aber noch eine Hüttenbauprüfung ablegen. Dabei sollen die Kinder ein Loch graben, einen Nagel einschlagen und ein Brett durchsägen können. Beachten sie bestimmte Regeln, haben sie anschließend das Sagen, wie ihre Hütte aussehen soll.

Anschrift:
In der Lüsse 35, 70563 StuttgartTelefon:
7 35 46 87Mail:
info@abi-vaihingen.deHomepage: www.abi-vaihingen.de

Vorsitzender
: Christian Gäßler Gründungsjahr
: 1973Mitglieder: etwa 723 angemeldete Kinder/233 Familien