Josef Martus war Polizist. Die Nazis haben ihn wegen „homosexueller Handlungen“ auf der Dornhalde hingerichtet. Die Initiative „Der Liebe wegen“ hat sein Schicksal erforscht. Wir blicken auf ein Stuttgarter Waldgebiet, das deutsche Geschichte geschrieben hat.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

1868 hat König Karl auf der Dornhalde über dem Stuttgarter Kessel einen Schießplatz für seine Garnison errichten lassen. Den Soldaten standen Schießbahnen zur Verfügung, die jeweils 400 Meter lang waren – geschützt vom Wald sollte die Bevölkerung von der Knallerei nicht zu viel hören. Ein Garnisonsschützenhaus, das sich noch heute unterhalb des 1974 angelegten Friedhofs befindet, beherbergte die Kantine der Truppe und das Wohnhaus des Schießplatzaufsehers. Der Ort hat auch deshalb Geschichte geschrieben, weil hier 1977 die drei RAF-Mitglieder Gudrun Ensslin, Andreas Baader und Jan-Carl Raspe beerdigt wurden.