Polizeizentrale Württembergs, Schaltzentrale des Bösen im nationalsozialistischen Deutschland, erneut Polizeizentrale, dann Sitz des Innenministeriums und seit 2018 Lern- und Gedenkort – das Hotel Silber ist Spiegel der Geschichte.
Ein zehnjähriger Junge begleitet seinen Vater am 13. November 1939 in ein Gebäude in der Stuttgarter Innenstadt. Dass fünf Tage zuvor im Münchner Bürgerbräukeller ein Bombenattentat seines Onkels Georg Elser auf Adolf Hitler scheitert, weiß der Junge nicht. Auch dass der Vater von zwei Männern aus ihrer Wohnung geholt wird, beunruhigt ihn nicht. Der Junge soll beim Pförtner warten, die beiden Männer gehen mit seinem Vater die Treppe nach oben, während im Erdgeschoss reges Treiben herrscht. „Es war“, erinnert sich Franz Hirth Jahrzehnte später, „ein ständiges Kommen und Gehen“ – und „nichts“ habe „darauf hingedeutet, was in diesem Gebäude geschieht“.