Bis 1945 wurden mehr als 50 Kinder in Stuttgart planmäßig ermordet. Mit einem Korso vom Kreis Böblingen bis ins Stuttgarter Stadtzentrum im Rahmen der Themenwoche „Schlaf, Kindlein, schlaf“ an sie erinnert.

Stuttgart - Gemessenen Schrittes wird ein Banner über die Kreuzung am Charlottenplatz getragen. Die Aufschrift: „Kindereuthanasie“. Ziel des Korsos, der dem Transparent folgt, ist das Stadtpalais, wo am Samstagnachmittag die Erinnerungswoche „Schlaf, Kindlein, schlaf“ ausklingt. Gestartet war er am Morgen in Flacht (Kreis Böblingen). Nach Stationen in Leonberg und Gerlingen führte der Weg auch an Orten in Stuttgart vorbei, die mit der Ermordung behinderter Kinder in der NS-Zeit verknüpft sind, etwa am einstigen Gesundheitsamt (Hohe Straße) oder der ehemaligen Kinderklinik in der Türlenstraße, wo 1943 auch die dreijährige Gerda Metzger getötet wurde.

 

Im Gedenken an ihr Schicksal hat der Tross ein Ewiges Licht mitgeführt. Beim Abschlussgottesdienst flackert es im Foyer des Museums. „Sinn dieser Woche, war es zu erinnern und zu trauern, aber auch das Leben in seiner ganzen Vielfalt zu feiern, so die Degerlocher Pfarrerin Hélène Eichrodt-Kessel. Bis 1945 wurden in Stuttgart mehr als 50 Kinder planmäßig ermordet.