Nicht jeder Hobbyradler will die kompletten 57 Kilometer der Filder-Rad-Runde durch Stuttgart und den Kreis Esslingen am Stück fahren. Die Abkürzungen waren bisher nicht ausgeschildert – das soll sich nun ändern. Und es sind noch mehr Vereinfachungen für die Radfahrer geplant.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Filder - Gut drei Stunden braucht ein Hobbyradler, um 57 Kilometer am Stück zurückzulegen. Für Familien mit Kindern sowie gemütliche Radfahrer ist das für einen entspannten Wochenendausflug etwas zu lang. Daher war die Nachfrage nach möglichen Abkürzungen auf der 57 Kilometer langen Filder-Rad-Runde bereits von Anfang an hoch. Seit ziemlich genau zwei Jahren ist der Radweg durch eine ganze Reihe von Kommunen in Stuttgart und dem Landkreis Esslingen mit rund 600 Hinweistafeln vollständig ausgeschildert. Dies gilt jedoch nur für die Hauptstrecke, nicht für die kürzeren Strecken.

 

„Wir wollen nun auch die Abkürzungen für die Fahrradfahrer ausschildern“, sagt der Filderstädter Fahrradbeauftragte Jürgen Lenz. Bisher seien die kürzeren Wege zwar in der Radfahrkarte Filder aufgeführt, aber wer ohne Karte unterwegs ist, könnte sich womöglich verfahren. „Derzeit wird erhoben, wie viele zusätzliche Hinweisschilder nötig sind, um die sogenannten Durchmesserlinien auszuschildern“, sagt Jürgen Lenz.

Durch Ostfildern und Kemnat sind Abkürzungen möglich

Die Hauptroute der Filder-Rad-Runde führt vom äußersten Westen in Vaihingen über die Rohrer Höhe nach Oberaichen. Dort geht es auf der Straße nach Leinfelden, ehe die Radler im Wald an Echterdingen vorbeifahren und weiter nach Stetten und Plattenhardt. Dort knickt die Route nach Bonladen und Harthausen ab, streift Wolfschlugen und führt hinter Neuhausen unter der Autobahn hindurch. Die Radler lassen Denkendorf rechts liegen, fahren an Nellingen vorbei und durch Ruit nach Sillenbuch. Durch den Silberwald geht es weiter zum Fernsehturm und durch Degerloch, bis man über das Möhringer Feld zurück nach Vaihingen radelt.

Kürzere Routen sind beispielsweise möglich, wenn man von Bonlanden nicht nach Osten Richtung Denkendorf fährt, sondern nördlich nach Plieningen und von dort entweder weiter nach Sillenbuch oder links abbiegt Richtung Möhringen. Auch durch Ostfildern und Kemnat sind Abkürzungen möglich. „Gerade bei Familienausfahrten sind Abkürzungen gefragt“, sagt Jürgen Lenz. Vor allem bei Veranstaltungen wie beispielsweise der Touristik- und Freizeitmesse CMT sei deutlich geworden, wie groß der Wunsch nach Radroutenvorschlägen ist.

Ein neuer Flyer für Radfahrer soll kommen

Bis wann die Schilder auf den Abkürzungswegen aufgestellt werden, kann Jürgen Lenz noch nicht abschätzen. „Wir beantragen nun zunächst einmal einen Zuschuss für die Schilder vom Verband Region Stuttgart“, erklärt er. Der Verband hatte auch die 600 Hinweisschilder auf der Hauptroute bezuschusst. Klar ist unterdessen schon, dass ergänzend zu den geplanten Abkürzungsschildern auch ein neuer Flyer vorgesehen ist mit den Abkürzungswegen. „Diesen Flyer kann dann jede Kommune bei sich auslegen“, kündigt Jürgen Lenz an.

Generell gehört die Filder-Rad-Runde zu den wichtigsten Bestandteilen des Projekts Landschaftsraum Filder. Das Projekt zwischen mehreren Filderkommunen im Kreis Esslingen sowie den Stuttgarter Filderbezirken soll ein Verständnis für die schützenswerte Landschaft verankern. Durch das Projekt soll unter anderem die zunehmende Bebauung erschwert werden. Außerdem gehört die Renaturierung von Bächen, der Erhalt der Streuobstwiesen sowie das Schaffen von besseren Verbindungen zwischen den Kommunen dazu – auch auf dem Fahrrad.