Die Kernzeitbetreuung an der Freien Evangelischen Schule (FES) auf den Hengstäckern in Stuttgart-Möhringen platzt aus allen Nähten. Auch der Gymnasialzweig braucht bald mehr Räume.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Die Nachfrage ist gestiegen: Andrea Dürr hat etwa 150 Anmeldungen für die Kernzeitbetreuung. Im Schnitt seien jeden Tag 80 Kinder da, sagt die Leiterin des Grundschulbereichs an der Freien Evangelischen Schule (FES). Die Mädchen und Jungen verbringen ihre Nachmittage in zwei Räumen und in der Aula. „Die Verhältnisse sind mittlerweile sehr beengt“, gibt Dürr zu. Bei schönem Wetter entzerre sich die Situation, weil ein Teil der Kinder auf dem Pausenhof spiele. Doch wenn das Wetter trist und regnerisch sei, werde es schwierig.

 

Darum wächst die Privatschule auf den Hengstäckern. Bereits im Sommer rollten die Baumaschinen an. Im Osten, im Anschluss an den Grundschultrakt, entsteht ein zweigeschossiger Anbau. Geplant ist, im Obergeschoss drei Klassenzimmer einzurichten. Die Räume, die damit im Erdgeschoss des Altbaus frei werden, bekommt die Kernzeitbetreuung, und außerdem das komplette Erdgeschoss des Erweiterungsbaus. Das Team will dort zum Beispiel einen Werkraum, einen Kreativbereich und Ruhezonen einrichten. „Das alles haben wir jetzt auch schon, aber eben nur sehr komprimiert“, sagt Dürr. Außerdem wird es in dem Anbau eine Küche und einen Speisesaal geben. Denn alle Kernzeitkinder sollen künftig gemeinsam und getrennt von den älteren Schülern essen. „Wir wollen es ein bisschen familiärer haben. Die Kleinen gehen sonst in der großen Masse oft unter“, sagt Dürr.

Die Nachmittag sollen noch entspannter werden

Die Leiterin des Grundschulbereichs ist sicher, dass der Nachmittag für alle Beteiligten noch ein bisschen entspannter wird, wenn der Anbau erst einmal genutzt werden kann. „Wir sind froh, dass wir bald Räume haben, die den Bedürfnissen der Grundschulkinder wirklich gerecht werden“, sagt Dürr.

Eine Ausweitung der Betreuungszeiten ist nicht geplant. Bislang können die Mädchen und Jungen bis 15.30 Uhr an der Schule bleiben. Die Mütter und Väter können das Angebot entsprechend ihrer Bedürfnisse auch nur an einzelnen Tagen nutzen. „Dem Wunsch der Eltern entsprechend handhaben wir die Betreuung flexibel“, sagt Dürr.

Die Gebäudehülle steht

Der Rohbau ist bereits fertig: Die Gebäudehülle steht, das Dach ist drauf und die ersten Fenster sind auch schon drin. Die Schule möchte den Anbau im kommenden Sommer eröffnen und zu Beginn des Schuljahrs 2016/2017 beziehen.

Der nächste Anbau ist bereits geplant. Seit dem Schuljahr 2014/2015 gibt es an der FES auch ein berufliches Gymnasium. Die Nachfrage ist vorhanden. Carmen Behling, die Leiterin des FES-Schulverbundes, geht davon aus, dass der Gymnasialzweig in einigen Jahren zweizügig wird. Dadurch kommen immer mehr Mädchen und Jungen an die Schule. Derzeit sind es etwa 870 Schüler. In einigen Jahren werden es 1000 sein.

Der Gymnasialzweig braucht ebenfalls einen Anbau

Dafür fehlen der Privatschule derzeit die Räume. Schon jetzt werden zwei Klassen in Containern auf dem Schulhof unterrichtet. Um dem zu begegnen, plant die Schule einen weiteren Anbau. „Das ist ein größeres Projekt. Wir stehen am Anfang. Derzeit sind noch viele Fragen offen“, sagt Gerhard Ellermann. Er ist der Vorstandsvorsitzende des FES-Trägervereins. Geplant sei, im kommenden Jahr den Bauantrag einzureichen. „Wir gehen davon aus, dass wir den Anbau spätestens 2018 brauchen“, sagt Behling. Sollte dieser bis dahin noch nicht fertig sein, werde der Gymnasialzweig gegebenenfalls für eine gewisse Zeit den Anbau der Kernzeitbetreuung mit in Anspruch nehmen müssen.