Im vergangenen Sommer hat die Veranstaltung „Gaumenfreude“ wöchentlich bis zu 10 000 Menschen zum Karlsplatz gelockt. Nun möchte die verantwortliche Agentur die Food-Trucks auch nach Plieningen auf den kleinen Mönchhof schicken.

Plieningen - Das Konzept, das Daniel Rosner ihnen servierte, hat den Plieninger Bezirksbeiräten gut geschmeckt. Zumindest haben sie zugestimmt, dass der Mönchhof in den Sommermonaten ein Ort zum Essen und Treffen wird.

 

„Eat and Meet“ nennt sich das, was sich von Juli bis September freitags zwischen 15 und 22 Uhr auf dem Plieninger Plätzchen abspielen soll: Menschen jeden Alters tummeln sich zwischen Food-Trucks aus ganz Deutschland und den angrenzenden Ländern, und diese rollenden Küchen versorgen sie mit interessanten Gerichten – „viel bio, viel Vegetarisches und Veganes“, erklärte Rosner in der Bezirksbeiratssitzung. Er ist Geschäftsführer der Eventagentur Heldenreich – starke Momente GmbH, die sich das Konzept ausgedacht hat. Unter dem Titel „Gaumenfreude“ zog es im vergangenen Sommer wöchentlich bis zu 10 000 Menschen auf den Karlsplatz.

Konzept für acht Bezirke

Dass es in Plieningen oder einem der anderen sieben Stadtbezirke, in denen es nach Willen der Agentur „Eat and Meet“ geben soll, so viele Hungrige und Neugierige werden, darf wohl bezweifelt werden. Zumindest hat die Agentur aber in Plieningen und dem Stuttgarter Westen die Zustimmung des jeweiligen Bezirksbeirats bekommen. Für Degerloch, Feuerbach, Stammheim, Untertürkheim, Vaihingen und Zuffenhausen stehen die Entscheidungen noch aus.

Vermutlich hofft Daniel Rosner aber, dass es dort eher so läuft wie in der Plieninger Sitzung und nicht wie im Westen, wo Feinstaub und Kommerzialisierung befürchtet wurden. Allzu viele kritische Fragen musste er im Bezirksrathaus an der Filderhauptstraße nicht beantworten.

Ein paar Nachfragen

Ein paar Nachfragen und Einwände gab es aber dann doch. Ob er schon mit der Plieninger Leistungsgemeinschaft gesprochen habe, wollte Thilo Reith (FDP) wissen. Nachdem deren erster Vorsitzender Konstantin Marmonitis und sein Stellvertreter Folker Baur beide zugegen waren, kam die Antwort, dass das schon geschehen sei, prompt. Allerdings sagte Baur, dass „Eat and Meet“ zwar eine Bereicherung für den Bezirk sein könne, er aber Probleme mit dem Dorffest und den Anwohner kommen sehe.

Bedenken wegen Anwohnern und Kindergarten hatte auch die CDU-Bezirksbeirätin Magdalene Straile, die sich fragte, wie bei ihnen die Reaktionen ausfallen, wenn auf dem Platz viel los ist. Dass etwas los sein wird im Bezirk war für Walter Schnee (Grüne) das schlagende Argument für „Eat and Meet“ im Mönchhof: „So etwas belebt einen Ort. Und Plieningen kann das einfach nur gut tun.“ Auch Gerhard Hütter (SÖS-Linke-Plus) fand die Idee prinzipiell gut, wenngleich er den Platz für zu dezentral hielt. Jürgen Holzwarth von der Birkacher CDU-Fraktion wies Rosner auf die geringe Größe des Mönchhofs hin, während sein Kollege Werner Schmückle Sorgen um die stationären Küchen äußerte: „Brauchen unsere Gaststätten den Freitagabend nicht, schießen wir uns da nicht selbst ins Bein?“.

Die Einwände konnte Rosner entkräften: Es würden bewusst Plätze gesucht, die nicht im Ortskern liegen, der Mönchhof sei gut erschlossen und die Gaststätten profitierten von der Belebung, weil die Besucher dann noch weiterzögen. „Wir kommen morgens zwischen 8 und 9 Uhr, bringen alles mit und sind abends wieder weg von einem sauberen Platz“, warb Rosner. Außerdem sei „Eat and Meet“ ja nicht das ganze Jahr. Und, wie die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel quasi als Digestif einwarf, koste das wöchentliche Essen und Treffen weder den Bezirk noch die Stadt etwas. Letztere habe vielmehr durch die Platzmiete noch Einnahmen.