Ein Kran zieht 32 Menschen ohne Höhenangst in die Luft. Zuletzt ist dies bei der Kölner Gamescom geschehen – dort wurde auf 50 Metern Höhe gezockt. Nun geht’s zum Dinner in den Sky von Stuttgart. In der Stadt wird kontrovers über dieses Event diskutiert.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Ist Dinner in the Sky etwas für Menschen, die schon viel erlebt haben, aber noch nicht alles? Offensichtlich suchen nicht gerade wenige in Stuttgart einen verschärften Kick. Die Nachfrage für den Startplatz auf dem Killesberg ist sehr groß. Ein gutes Essen am Boden scheint nicht mehr zu reichen. Viele wollen etwas, was den kulinarischen Höhenflug garantiert. „Für den Afternoon Tea sind alle Karten bereits ausverkauft“, berichtet Paulo Narrog als Sprecher der veranstaltenden Mindset Media GmbH. Für Tea Time im Himmel werden 69 Euro pro Person verlangt, das ist der niedrigste Tarif in dieser Eventreihe. Für etwa eine Stunde baumelt man auf einer Höhe von 50 Metern. „Wir bringen nach Stuttgart unsere große Plattform mit, die sehr stabil ist und auf der jeweils Vierertische stehen“, erklärt Narrog.

 

159 Euro kostet das Vier-Gänge-Menü, inklusive Getränke, das für den Abend angeboten wird. Wer mittags zum Lunch hoch will, zahlt 99 Euro für drei Gänge inklusive der Getränke. Auf dem Boden gibt’s bereits einen Welcome-Drink – vielleicht zum Lockerwerden. Wer unter Höhenangst leidet, kann sich was Schöneres vorstellen. „Wir haben nur noch 20 Prozent der Karten“, berichtet Narrog, „die werden zum Start am 13. September bestimmt auch noch stark nachgefragt.“ Er rechne mit ausverkauften Terminen. Dinner in the Sky soll bis zum 24. September in Stuttgart bleiben. „Die Sicherheit steht bei uns immer an erster Stelle“, versichert der Sprecher der Veranstalter. Natürlich würden auch alle Gäste angeschnallt.

Jeweils 32 Eventhungrige können unweit des Perkins Park einsteigen. Die Killesberg-Disco und das Restaurant Bellevue auf der anderen Straßenseite sind Partner beim Nervenkitzel. Ereilt einen Gast oben die Panikattacke, lässt der Kran den fliegenden Menütisch früher runter. Auf dem Vorplatz des Perkins Park wird der 160-Tonnen-Kran aufgestellt.

In der Stadt wird über Dinner in the Sky kontrovers diskutiert

Das Bellevue kocht die himmlischen Speisen. Als Hauptgang gibt’s geflämmtes Maishähnchen an Pilz-Risotto, Erbsen, Schnittlauch-Creme, Trüffelöl und Salbei-Jus. Bei der vegetarischen Alternative wird das Hähnchen durch einen cremigen Burrata-Käse ersetzt. Mit einem Glas Wein in der Hand blicken schwindelfreie Genussfans aus der Vogelperspektive hinab und können Selfies machen – dem Himmel so nah. Stuttgarts Kessellage erlaubt an vielen Orten ohnehin wunderbare Panoramablicke.

Jetzt will Dinner in the Sky eine Schippe drauflegen. Darüber wird kontrovers in der Stadt diskutiert. Die einen freuen sich auf etwas ganz Besonderes. Die anderen meinen, die Eventgesellschaft übertreibe immer mehr, wolle ein Höchstmaß an Spannung, immer bessere Motive für ihre Selfies.

Seit 2007 reist die Eventreihe in viele Länder – seit einem Veranstalter von Bungeesprüngen noch etwas Spektakuläres eingefallen ist. Für das Wirtschaftsmagazin „Forbes“ ist Dinner in the Sky „eines der zehn ungewöhnlichsten Restaurants der Welt“. Karten gibt es im Netz unter https://dinnerinthesky.ticket.io/?lang=de