Häufig wird die Ankunftszeit der Stadtbahnen auf den elektronischen Hinweisschildern nicht korrekt angezeigt: Das Problem kennen auch die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) – und nehmen Stellung.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Stuttgart-Stammheim - SPD-Bezirksbeirat Peter-Dietz Vowinkel ist nicht der einzige, der sich über die Anzeigetafeln der Stuttgarter Straßenbahnen wundert. Es komme immer wieder vor, erklärte Vowinkel in der Sitzung des Bezirksbeirats, dass die elektronischen Hinweisschilder der Stadtbahn an der Stammheimer Endhaltestelle Abfahrtzeiten anzeigten, die mit der Realität rein gar nichts zu tun hätten. „Es werden Zeiten angezeigt, die einfach nicht stimmen“, sagte er. „Es wäre schön, wenn die SSB mal danach schauen würde.“

 

Auch Stammheims Bezirksvorsteherin Susanne Korge hat schon des Öfteren erlebt, dass die Leuchtanzeige eine Zeit vorgaukeln. Da würde beispielsweise angezeigt, die Bahn fahre erst in zehn Minuten ab, und dann setze sich die Bahn zur Verwunderung der Passagiere deutlich früher in Bewegung. Es komme auch vor, dass ein Zug an einer Haltestelle einfahre, obwohl er laut Anzeigetafel erst in einigen Minuten zu erwarten sei.

„Wir empfehlen den Blick auf den ausgedruckten Fahrplan“

Bei den Stuttgarter Straßenbahnen kennt man das Problem, dass manche Fahrzeuge einfach „verschwinden“, sagt Susanne Schupp, Sprecherin der SSB. „Verschwinden in dem Sinne, dass nicht auf sie hingewiesen wird, sie dann doch an der Haltestelle einfahren.“ Das liege am System der elektronischen Fahrgastinformation, das sehr komplex sei. „In der Regel übermitteln die Bahnen von unterwegs ein Signal an den Computer in der Zentrale, der errechnet dann, wo die Bahn ist und wann sie an der jeweiligen Haltestelle zu erwarten ist.“ Leider komme es manchmal vor, dass eine Bahn nicht erfasst werde. „Die ist dann trotzdem unterwegs und kommt auch an der Haltestelle an, beziehungsweise fährt dort ab. Das wird dann aber leider nicht korrekt angezeigt“, sagt Schupp. Der Hersteller kenne das Problem und versuche, das System stetig weiter zu verbessern. „Grundsätzlich empfehlen wir den Blick auf den ausgedruckten Fahrplan – der gilt, und danach richten sich unsere Fahrer.“

Zum ersten Mal installiert wurden die elektronischen Anzeigetafeln 1993 zur Internationalen Gartenbauausstellung IGA. Haltestellen in Degerloch, am Hauptbahnhof und am Killesberg wurden als erste ausgerüstet. Mittlerweile gehören sie zur Standardausstattung. Die Stuttgarter Straßenbahnen nutzen das System nicht nur zur Anzeige der Wartezeiten. Auch Hinweise zu Umleitungen, Großveranstaltungen, Betriebsstörungen werden damit unters Volk gebracht, aber auch Ermahnungen, wie etwa das Rauchverbot einzuhalten.