Die gewählten Vertreter haben bei ihrer konstituierenden Sitzung ihre Sprecher und AK-Vertreter bestimmt.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Die erste Entscheidung des Gremiums ist einstimmig gefallen, und ohne vorher lange darüber zu diskutieren. Obgleich sie als gewählte Vertreter der Vaihinger Jugendlichen Mandatsträger sind, wollen die neuen Jugendräte lieber geduzt und nicht gesiezt werden.

 

Fast alle kamen am Mittwochnachmittag zu der konstituierenden Sitzung ins Jugendhaus an der Walter-Heller-Straße. „Es ist toll, dass ihr euch für das Amt beworben habt und noch toller, dass ihr gewählt worden seid“, sagte Klaus Hausch. Er ist der Leiter des Jugendhauses und der pädagogische Begleiter des Jugendrates und ergänzte: „Ihr habt jetzt zwei Jahre lang die Chance, in ganz Stuttgart Projekte anzuschieben und eure Ideen einzubringen.“ Wer Jugendrat sei, der erlebe, was Demokratie bedeute: Mehrheiten suchen, dicke Bretter bohren – und manchmal auch völlig überraschend ein positives Votum zu bekommen.

Für die Jugendräte gibt es sieben Euro pro Sitzung

Auch der Vaihinger Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt freute sich, dass „es wieder eine große Runde gibt“. Denn bei der Wahl vor zwei Jahren hatten sich nicht genügend Kandidaten gefunden, so dass nur eine Projektgruppe zusammengekommen war. Nun ist wieder ein richtiger Jugendrat am Start. Meinhardt klärte die Mitglieder über ihre Rechte und Pflichten auf. Er legte den Jugendräten zum Beispiel nahe, sich gegebenenfalls Unterstützung bei den Bezirksbeiräten zu holen. Und er informierte sie darüber, dass jeder Jugendrat pro Sitzung sieben Euro Entschädigung bekommt. Was sie in Vaihingen erreichen wollen, hatten die Mädchen und Jungen bereits im Vorfeld der Wahl auf das offizielle Wahlplakat drucken lassen. Viele dieser Ideen wiederholten die Jugendlichen in der konstituierenden Sitzung.

„Ich möchte, dass der 82er Bus künftig alle zehn Minuten fährt. Der 20-Miuten-Takt ist großer Mist“, sagte zum Beispiel Rita Wende. Peter Wiemers will sich für mehr öffentliche Sportplätze einsetzen. Und Katharina Lapp ist auch daran gelegen, die Wahlbeteiligung im Stadtbezirk zu erhöhen. Immer wieder äußerten die Jugendlichen außerdem den Wunsch nach einem Ort, an dem sie sich treffen können ohne von Erwachsenen beaufsichtigt zu werden.

Der Jugendrat hat seine Sprecher gewählt

Um solche Projekte umsetzen zu können, braucht der Jugendrat Strukturen. Für das Sprecheramt kandidierten Anna Teichmann, Rita Wende und Dimitrios Kafkalis. Anna Teichmann gewann die Wahl mit elf Stimmen. Die anderen beiden bekamen jeweils neun Stimmen und wurden damit zu ihren Stellvertretern. Vertreter im Arbeitskreis (AK) Jugendräte sind Lea Jakobi, Emma Cohnen und Mirja Knoll. Im AK kommen eigens dafür bestimmte Mitglieder aus allen Stuttgarter Jugendräten zusammen. Es geht darum, Themen aus dem eigenen Stadtbezirk einzuspeisen und Stimmen aus den anderen Stadtbezirken zu hören.