Mit 65 Jahren hat es der Comedian Michael Gaedt in eine internationale Kampagne von Diesel und Durex geschafft und steht für ein Leben, das „sucsexful“ ist. Seine späte Modelkarriere verdankt Gaedt seiner Tochter, die in Mailand lebt.
Die Welt ist klein, und die richtigen Verbindungen führen oft sehr weit. Manchmal so weit, dass Michael Gaedt jetzt mit Käppi, Baseballschläger, Sonnenbrille und im Unterhemd in Japan zu bewundern ist – und zwar in der dortigen Ausgabe des Magazins „GQ“. Aber auch in der französischen „Vogue“ sieht man den ur-schwäbischen Comedian, der in Deutschland auch als „Schrotti“ aus der „Soko Stuttgart“ bekannt ist, genau mit diesem Foto – die Kampagne wird noch in weiteren Ländern ausgespielt.
„Lebe dein Leben sexpositiv!“
Die Botschaft, für die der 65-Jährige den Baseballschläger schwingt, lautet: Lebe dein Leben sexpositiv – mit der Sexualität, die zu dir passt. Auf Freiheit, auf die Diversität der Liebe, auf den Respekt für alle Lebensformen komme es an.
Ausgedacht haben sich die neue Kampagne die Jeansmarke Diesel und der Kondomhersteller Durex gemeinsam. Los ging’s bei den Modewochen in Mailand. Bei einer Show von Diesel ließ die Firma Durex 200 000 Kondomschachteln auf den Laufsteg werfen. Daraus entwickelte sich eine Werbekampagne für Magazine weltweit, die sich unter der Überschrift „sucsexful“ verbreitet, eine Kombination des englischen Worts „successful“ (erfolgreich) mit dem Wort „Sex“. Zum Erfolg, so lautet die Erkenntnis, gehört also Sex.
Gaedts Tochter arbeitet und lebt in Mailand
Und welche Gesichter werden für die Kampagne um Erfolg und Sex ausgewählt? Drei Menschen sind zu sehen, zwei junge Gesichter – und eben Herr Gaedt aus Stuttgart. Wie hat er das geschafft?
Gaedts Tochter lebt und arbeitet in der Kommunikationsbranche von Mailand. Ihr Freund besitzt eine Modelagentur. In der Wohnung von Paulina Gaedt sah er ein Bild ihrer Eltern, das sie dort aufgehängt hat. Die Eltern würden ja ziemlich schräg aussehen, meinte der Freund und freute sich darüber. Der Vater Michael Gaedt sei doch genau der Richtige für die neue Kampagne. Also wurde der Comedian eingeflogen, bekam ein Shooting in einem 30-köpfigen Team. Seiner Tochter zuliebe wollte er mitmachen, sagt der neue Posterboy – und war sehr überrascht, als er drei Wochen später erfuhr, dass man ihn für die weltweite Kampagne ausgewählt hat. Ob er mit Kondomen, Jeans oder Geld bezahlt worden ist? Nicht jedes Geheimnis muss gelüftet werden. Stuttgart kann jedenfalls stolz sein auf ein neues Werbegesicht!