Marlis Brönner ist im Jahr 2017 für ihr ehreamtliches Engagement mit dem Titel Stuttgarter des Jahres ausgezeichnet worden. Nun werden neue Kandidaten gesucht.

Stuttgart - Marlis Brönner war Stuttgarterin des Jahres 2017, weil sie Opfer von Sexualstraftaten vor Gericht begleitet.

 

Frau Brönner, wie haben Sie die Preisverleihung zur Stuttgarterin des Jahres erlebt?

Ich habe den festlichen Abend der Preisverleihung im Wizemann von Anfang bis Ende sehr genossen, auch weil für mich der Geist der mitmenschlichen Solidarität, aus dem heraus die Ehrenamtlichen auf vielfältige Weise handeln, spürbar wurde. Auf besonders wertschätzende und anerkennende Weise durften wir Preisträger seitens der Veranstalter den Dank an diesem Abend erfahren.

Wie hat sich die Auszeichnung auf Ihr Engagement ausgewirkt?

In der Öffentlichkeit ist unser Dienst bislang wenig bekannt. Sicherlich schufen die Benefizgala und die Publikationen in den Medien eine allgemeine Aufmerksamkeit in der Gesellschaft. So konnten wir aus den Rückmeldungen erfahren, wie gut und wichtig unsere Begleitung gesehen wird. Verletzte (Opfer-)Zeugen sollten ihren schweren Weg zum Gericht nicht alleine gehen müssen. Auch für mich gab es einen positiven Nebeneffekt. Die Veröffentlichung mit Namen und Bild in der Stuttgarter Zeitung hatte zur Folge, dass mehrere ehemalige Freunde und Wegbegleiter sich meiner erinnerten und Kontakt zu mir aufnahmen. Heute begegnen wir uns wieder regelmäßig und denken gerne an gemeinsame vergangene Zeiten zurück.

Was haben Sie denn mit dem Preisgeld gemacht?

Das Preisgeld in Höhe von 3000 Euro habe ich restlos unserer Kasse bei Prävent Sozial anvertraut, die mit einem Teil davon uns Ehrenamtlichen ein geselliges adventliches Abendessen finanziert hat. Alle Beteiligten nahmen dieses unverhoffte Geschenk gerne entgegen.

Stuttgarter des Jahres – so funktioniert’s

Der Preis
Die Stuttgarter Zeitung und die Stuttgarter Versicherungsgruppe zeichnen ehrenamtlich engagierte Menschen aus. Dazu stiften sie den Preis Stuttgarter des Jahres, der mit insgesamt 30 000 Euro dotiert ist. Gesucht werden zehn Gewinner, die sich in der Gesellschaft einbringen, deren Engagement eine Motivation für Dritte sein soll. Die Projekte sollen sich durch Nachhaltigkeit und Zukunftsperspektive auszeichnen. Nominiert werden können Einzelpersonen, Schulklassen, Projektgruppen, Verbände, Vereine, Nachbarschaftshilfen, aber keine Institutionen wie zum Beispiel das Rote Kreuz als Ganzes. Wer schon einmal jemanden vorgeschlagen hat, kann durchaus sein Glück ein zweites Mal versuchen.

Die Jury Sechs Juroren entscheiden, welche Kandidaten den Preis in Höhe von jeweils 3000 Euro erhalten: Astrid M. Fünderich spielt seit 2009 in der Krimi-Serie „Soko Stuttgart“ die Rolle der Ersten Kriminalhauptkommissarin Martina Seifert. Martin Luding ist Caveman – und das seit 17 Jahren. In dem berühmten Solostück von Rob Becker erzählt er von Männern und Frauen, vom Kampf und vom Krampf. Markus Baur war 2007 mit der deutschen Handball-Nationalmannschaft Weltmeister im eigenen Land. Er machte 228 Länderspiele und warf 712 Tore. Martin Kluck war 2014 einer der ersten Stuttgarter des Jahres. Er verkauft fair produzierte Kleidung zugunsten zweier Grundschulen in Tansania. Außerdem sind der Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung, Joachim Dorfs, und Frank Karsten, der Vorstandsvorsitzende der Stuttgarter Versicherungsgruppe, in der Jury.

Die Paten Das Besondere am Stuttgarter des Jahres ist, dass sich die Kandidaten nicht selbst bewerben können, sondern von einem Paten vorgeschlagen werden müssen. Wenn Sie also jemanden kennen, der für Sie der Stuttgarter des Jahres ist, melden Sie sich bei uns. Schreiben Sie uns bis 24. November Ihren Vorschlag, und begründen Sie, warum diese Person den Preis verdient hätte. Vergessen Sie nicht, uns Ihre Kontaktdaten zu hinterlassen.

Kontakt
Stuttgarter Zeitung, Ralf Gunkel, Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart, Internet www.stuttgarter-des-jahres. de oder E-Mail an stuttgarter-des-jahres@stz.zgs.de.