Bei der 16. Friedensgala ist der Stuttgarter Friedenspreis an Emma González verliehen worden. Die US-Amerikanerin, die leidenschaftlich gegen Waffen protestiert, war an dem Abend allerdings nicht anwesend.

Stuttgart - Die National Rifle Association (NRA), die amerikanische Waffenlobby, spendete 30 Millionen Dollar an US-Präsident Donald Trump. „Dividiert durch jene, die allein in ersten eineinhalb Monaten von 2018 Opfer einer Schießerei wurden, sind das 5800 Dollar! Sind dir diese Menschen so wenig wert, Trump?“ Leidenschaftlich wie direkt prangert Emma González in Protestaktionen die Verfilzungen der NRA mit der amerikanischen Politik an. Einer ihrer bewegenden Videos war im Theaterhaus zu sehen, bei der 16. Friedensgala 2018 der Anstifter: González ist Trägerin des mit 5000 Euro dotierten Stuttgarter Friedenspreises.

 

Die US-Amerikanerinüberlebte das Schulmassaker an der Marjory Stoneman Douglas High School (MSD) in Parkland, an der Amokläufer Nikolas Cruz im Februar 14 Schüler und drei Erwachsene erschoss. Mit David Hogg, Cameron Kasky und anderen Mitschülern gründete González die Organisation Never Again MSD. Sie tritt für eine stärkere Kontrolle des Schusswaffenbesitzes mit verschärften Waffengesetzen und gegen den politischen Einfluss der NRA ein. „In den USA sterben jedes Jahr über 30000 Menschen durch Schusswaffen: González ist ein Symbol des anderen Amerikas, die Jugendlichen von Florida lassen hoffen“, so Annette Ohme-Reinicke, Anstiftervorsitzende, in ihrer Laudatio. Die hörte González nicht. Sie war nicht zu erreichen, bedauerte Vorstandskollege Eberhard Kögel, obwohl man über Fernsehen, soziale Medien, in den USA lebende Freunde und Journalisten alles versucht habe.

Auch die Preisträger des Minimalfilm-Wettbewerbs „Jeder hat das Recht . . .“ wurden gekürt: Organisiert vom Jugendhaus Mitte drehten Schülerinnen und Schüler in Workshops einen 45 Sekunden langen Werbeclip über Menschenrechte. Unter vielen guten Einsendungen machten das Mörikegymnasium und des Gymnasiums Neckartenzlingen das Rennen.