Die Geschichte spielt zum Teil in der Kanalisation Wiens, man kann also zwei ungewöhnliche Orte, den im Buch und den der Lesung, auf ihre Ungemütlichkeitswerte hin abklopfen. Im Anschluss an die Veranstaltung findet für Interessierte noch eine Tunnelführung statt.

 

Da es in Stuttgart einige literaturaffine Menschen gibt, die das Bahn-Projekt S 21 für kriminell jenseits biederer Krimiproportionen halten, und andere Menschen, die das fortgesetzte Protestieren gegen S 21 als Verbrechen wider die staatsbürgerliche Vernunft ansehen, könnte dies bei entsprechendem Besuchermix eine Veranstaltung mit hoher Eigendynamik werden. Empfindsame seien vorgewarnt.

Nun gibt es viele Arten Krimileser. Die einen empfinden Mordgeschichten als freundliche Fantasien, als angenehme Ablenkung vom Alltag – als sei die reale Welt generell friedlich und bedrohungsfrei. Andere dagegen sehen den Krimi als Röntgengerät der Realität, das Verborgenes zum Vorschein bringt – als seien Krimis eine höhere Form des Journalismus.

Zu letzterer Gruppe zählen die Fans des Stuttgarter Autors Wolfgang Schorlau, dessen Romane um den Privatdetektiv Georg Dengler immer neue Problemzonen der Wirklichkeit erkunden. Am 14. März um 20 Uhr stellt Schorlau im Kursaal Bad Cannstatt seinen neunten Dengler-Krimi „Der große Fall“ vor. Diesmal geht es um die große Wirtschaftskrise in Griechenland, um die gigantischen Beträge, die zur Rettung des dortigen Finanzwesens und damit der des Euro bereitgestellt wurden, sowie um die Frage, wo dieses Geld gelandet ist.

Trotz solcher ernster Themen sei an die Worte des großen Kritikers und Büchermachers Otto Penzler erinnert: Krimihelden, schrieb der, seien trotz ihrer gelegentlichen Fehler die Nachfolger der romantischen Helden: Figuren, wie wir sie nur zu gerne auch im Leben kennen würden.

Der außergewöhnlichste, so vielleicht nie wieder buchbare Veranstaltungsort in diesem Jahr dürfte der Kriegsbergtunnel sein, eine der aktuellen S-21-Baustellen der Bahn. Um 19.30 am 13. März treffen sich die Interessierten im Turmform am Hauptbahnhof, von dort bringt sie ein Shuttlebus in Stuttgarts Unterwelt. Im Tunnel servieren der Schauspieler Gregor Seberg („Soko Donau“) und der Jazzgitarrist Jo Ambros eine vermutlich sehr atmosphärische Kostprobe aus Graham Greenes Roman „Der dritte Mann“, dessen Verfilmung durch Carol Reed aus dem Jahr 1949 regelmäßig sehr weit vorne auf den Listen der besten Filme aller Zeiten landet. Orson Welles hatte hier einen seiner bekanntesten Auftritte, die auf der Zither gespielte Titelmelodie wurde zum ewigen Ohrwurm.

Wolfgang Schorlaus neuer Roman „Der große Fall“

Die Geschichte spielt zum Teil in der Kanalisation Wiens, man kann also zwei ungewöhnliche Orte, den im Buch und den der Lesung, auf ihre Ungemütlichkeitswerte hin abklopfen. Im Anschluss an die Veranstaltung findet für Interessierte noch eine Tunnelführung statt.

Da es in Stuttgart einige literaturaffine Menschen gibt, die das Bahn-Projekt S 21 für kriminell jenseits biederer Krimiproportionen halten, und andere Menschen, die das fortgesetzte Protestieren gegen S 21 als Verbrechen wider die staatsbürgerliche Vernunft ansehen, könnte dies bei entsprechendem Besuchermix eine Veranstaltung mit hoher Eigendynamik werden. Empfindsame seien vorgewarnt.

Nun gibt es viele Arten Krimileser. Die einen empfinden Mordgeschichten als freundliche Fantasien, als angenehme Ablenkung vom Alltag – als sei die reale Welt generell friedlich und bedrohungsfrei. Andere dagegen sehen den Krimi als Röntgengerät der Realität, das Verborgenes zum Vorschein bringt – als seien Krimis eine höhere Form des Journalismus.

Zu letzterer Gruppe zählen die Fans des Stuttgarter Autors Wolfgang Schorlau, dessen Romane um den Privatdetektiv Georg Dengler immer neue Problemzonen der Wirklichkeit erkunden. Am 14. März um 20 Uhr stellt Schorlau im Kursaal Bad Cannstatt seinen neunten Dengler-Krimi „Der große Fall“ vor. Diesmal geht es um die große Wirtschaftskrise in Griechenland, um die gigantischen Beträge, die zur Rettung des dortigen Finanzwesens und damit der des Euro bereitgestellt wurden, sowie um die Frage, wo dieses Geld gelandet ist.

Trotz solcher ernster Themen sei an die Worte des großen Kritikers und Büchermachers Otto Penzler erinnert: Krimihelden, schrieb der, seien trotz ihrer gelegentlichen Fehler die Nachfolger der romantischen Helden: Figuren, wie wir sie nur zu gerne auch im Leben kennen würden.