Beim ersten Stuttgart Music Summit haben Szenekenner aus Stuttgart und ganz Deutschland Seminare gegeben und darüber diskutiert, was eine lebendige Popkultur-Szene ausmacht.

Wenn sich die Musikbranche mit der eigenen Zukunft befasst, dann trifft man sich meist in Hamburg oder Berlin. Um das zu ändern, hat sich Peter James, Leiter des Popbüros Region Stuttgart, mit der Music Mail Tonträger GmbH zusammengetan und den ersten Stuttgart Music Summit ins Leben gerufen. Dieser lockte bei seiner Premiere Referenten und Interessierte in den Club Kowalski an der Kriegsbergstraße.

 

Die Seminare handelten unter anderem von Labelgründungen oder Präsentationen auf Youtube. In einer Diskussionsrunde ging es um die (Frei-)Räume für Musikkultur. Eingeladen waren dazu Reiner Bocka vom Café Galao am Marienplatz und Carlos Coelho vom Keller Klub sowie Ania Pilipenko und Nick Slingerland vom Holzmarkt Kollektiv in Berlin und Manuel Schottmüller vom Konzertveranstalter SSC Concerts in Düsseldorf. Die Moderation hatte Marcus Kleiner, Professor für Medienmanagement an der Macromedia, übernommen. „Die Populärkultur wird in Deutschland aus dem Blick gelassen“, sagte Kleiner, dennoch seien Pop- und Subkultur heute wichtige Standortfaktoren in jeder Stadt. Manuel Schottmüller berichtete von seinen mühsamen Versuchen, in Düsseldorf subkulturelle Veranstaltungen auf die Beine zu stellen. „In Düsseldorf gibt es keine Brachflächen oder leer stehende Fabrikgebäude, die man als Veranstaltungsorte nutzen könnte“, sagte er. Ganz anders ist die Lage in Berlin. „Wir haben noch viele Freiflächen“, sagte Ania Pilipenko. Außerdem haben sich die beiden inzwischen durch jahrelange Arbeit bei sämtlichen Ämtern Gehör verschafft. Auch Coelho und Bocka sind in Stuttgart im Moment auf dem Weg dorthin – nicht zuletzt durch die Gründung des Club Kollektiv Stuttgarts.