Viel häufiger als man denkt: Zwanghafte Gedanken beherrschten jahrelang das Leben von Justus Sieling. Er litt unter einer Zwangserkrankung. Anfangs wurde der Stuttgarter falsch behandelt. Heute weiß er, wie er mit der Krankheit umgehen kann.

Psychologie und Partnerschaft: Eva-Maria Manz (ema)

Es ist ein ein sonniger Vormittag auf dem Pausenhof, als Justus Sieling zusammenbricht. Gerade hat sich der 17-Jährige mit einem Mädchen unterhalten, es ist die beste Freundin seiner Partnerin, er denkt: „Die ist ja nett.“ Dann geht es los. Sein Puls rast, er hat schreckliche Angst, Schweißperlen kommen ihm auf die Stirn. Der Jugendliche ist bis zu diesem Tag ein fröhlicher, ein braver Teenager. Ausgelöst wird die Panikattacke, sagt er, damals so plötzlich durch einen Gedanken: Was, wenn ich die Freundin meiner Partnerin attraktiv finde?