An den Zufahrten zum Stuttgarter Weihnachtsmarkt stehen jetzt zum Teil Betonbarrieren, an den Ständen herrscht aber nach dem ersten Eindruck der Beschicker vom Dienstagabend normaler Betrieb.

S-Mitte - Seit Dienstagabend sind die Zufahrtsmöglichkeiten zum Stuttgarter Weihnachtsmarkt eingeschränkt. An der Planie und an der Zufahrt zur Marktstraße von der Eberhardstraße her stehen versetzt massive Betonbarrieren. So ist zwar eine Zufahrt zum Beispiel für Taxis oder auch Rettungs- und Feuerwehr wagen möglich, allerdings eben nur sehr langsam. Komplett durch so eine Betonbarriere blockiert ist die Druchfahrt von der Münz- zur Marktstraße, also von der Markthalle in Richtung Marktplatz. Radfahrer können dort fahren, Taxis und Lieferanten aber nicht mehr. An anderen Zufahrten wie etwa der Dorotheenstraße oder auch der Hirschstraße von der Nadlerstraße her stehen spätestens, wenn der Weihnachtsmarkt um zehn Uhr vormittags öffnet, Polizeifahrzeuge und bewaffnete Einsatzkräfte, die ankommende Fahrzeuge und auch die Passanten genau im Auge haben. Diese Maßnahmen waren nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt von Stadt und Polizei beschlossen und auch von einigen Marktbeschickern gefordert worden, damit sich die Besucher des Stuttgarter Weihnachtsmarktes sicher fühlen.

 

Am Dienstagvormittag waren sich noch viele Marktbeschicker sicher gewesen, dass der Anschlag Auswirkungen auf ihr Geschäft haben würde. Sie befürchteten, dass an den letzten Tagen des Weihnachtsmarktes weniger Menschen durch die Stände bummeln und beispielsweise einen Glühwein genießen wurden. Die Stuttgarter haben sich allerdings nicht beeindrucken lassen. „Das war ein ganz normaler Wochentag“, sagen Simone Benda-Mussenbrock, die auf dem Marktplatz Schokofrüchte anbietet, und Inge Birkeneder vom benachbarten Geschenkartikel-Stand übereinstimmend. „Gott sei Dank!“. Simone Benda-Mussenbrock ist auch für die letzten Weihnachtsmarkt-Tage zuversichtlich: „Wir lassen uns nicht verrückt machen!“

Ähnlich sieht das Sabine Wirblich von „Sabine’s Crèperie“ in der Nähe des Rathauses. „Die Gedenkminute am Dienstagabend war sehr berührend und die Besucher hatten auch viel Verständnis“, sagt die Vorsitzende der Bezirksstelle Stuttgart des Landesverbands der Schausteller und Marktkaufleute. „Sonst war das ein ganz normaler Dienstag.“ Auch Adolf Weeber, der beim Alten Schloss am Schillerplatz Glühwein und Fettgebackenes verkauft, spricht von einem ganz normalen Geschäftsverlauf am Tag nach dem Anschlag. „Es wird immer Verrückte geben“, sagt Weeber. „Aber die Stuttgarter Besucher hier sind so liebe Leute und wir haben so einen tollen Weihnachtsmarkt, das ist schön!“