Die Wirtschaft brummt - die Zahl der Jobsuchenden im Südwesten sinkt. Die Arbeitgeber warnen indes vor Einschränkungen bei befristeten Arbeitsverhältnissen.

Stuttgart - Die stabile Konjunktur sorgt weiter für Entspannung auf dem baden-württembergischen Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen im Südwesten ist im Dezember weiter gesunken. Der Rückgang war zwar nur leicht, allerdings gegen den Trend im Winter.

 

Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Stuttgart mitteilte, waren 195 975 Menschen ohne Job. Das sind 1758 oder 0,9 Prozent weniger als im November. Die Quote blieb bei 3,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr fällt das Minus deutlich größer aus. Damals waren knapp 20 000 Arbeitslose mehr registriert, die Quote lag bei 3,6 Prozent.

„Unser Arbeitsmarkt und unsere Wirtschaft befinden sich in einer sehr guten Situation“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Im Jahresdurchschnitt von 2017 sei mit 212 837 Arbeitslosen im Land der niedrigste Wert seit 1992 erreicht worden. Die Arbeitslosenquote lag im Schnitt bei 3,5 Prozent. Im Jahr 2016 waren es noch 3,8 Prozent, wie eine Sprecherin der Regionaldirektion mitteilte.

Jugendarbeitslosigkeit ging zurück

Die baden-württembergischen Arbeitgeber warnten mit Blick auf die Sondierungsgespräche von Union und SPD in Berlin vor Einschränkungen bei der Zeitarbeit und befristeten Arbeitsverhältnissen. „Denn das würde gerade den Schwächsten am Arbeitsmarkt, nämlich Langzeitarbeitslosen und Geringqualifizierten, den Einstieg in den Arbeitsmarkt erschweren“, sagte Arbeitgeber-Chef Rainer Dulger.

Im Dezember ging auch die Jugendarbeitslosigkeit zurück. Insgesamt waren 16 207 junge Männer und Frauen unter 25 Jahren ohne Stelle. Die Quote sank auf 2,3 Prozent. Vor einem Jahr habe sie noch 2,7 Prozent betragen. Die gute Konjunktur ist auch an der Zahl der offenen Stellen abzulesen: Im Dezember wurden für 106 686 Arbeitsplätze Bewerber gesucht. Das waren 15 199 mehr offene Stellen als vor einem Jahr.