Ein Franzose gewinnt den Super-G von Wengen (Schweiz), ein anderer Franzose stürzt schwer. Die Deutschen fahren in den Speed-Events erneut weit hinterher.

Digital Desk: Lotta Wellnitz (loz)

Schreckmomente im schweizerischen Wengen: Der Super-G ist am Freitagmorgen von einem schweren Sturz überschattet worden. Der Franzose Alexis Pinturault, der vor sechs Tagen Vater einer Tochter geworden war, verunglückte auf der berühmt-berüchtigten Lauberhorn-Strecke. Dort war der 32-Jährige lange zweitschnellster, kam dann aber am Silberhornsprung in Rücklage und konnte die Landung nicht mehr stehen.

 

Der mehrmalige Weltmeister und dreimalige Medaillengewinner bei Olympischen Winterspielen wurde mit dem Hubschrauber in eine Klinik nach Bern gebracht. Laut ersten Informationen sollen das linke Knie und das Handgelenk beim Sturz in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Nach fast einer halben Stunde Unterbrechung, wurde das Rennen fortgesetzt.

Cyprien Sarrazin siegt – Deutsche in Wengen weit zurück

Der Franzose Cyprien Sarrazin verwies im Super-G nach einem wahren Traumlauf den Lokalmatadoren Marco Odermatt auf Rang zwei. Für Sarrazin ist es der zweite Weltcup-Sieg. Er lag im Ziel gewaltige 0,58 Sekunden vor Seriensieger Odermatt, der am Vortag die erste von zwei Abfahrten vor Sarrazin gewonnen hatte.

Während Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen erneut Rang drei belegte (+1,00 Sekunden), erhielten die deutschen Starter den nächsten schweren Dämpfer. Andreas Sander hatte 3,04 Sekunden Rückstand auf den überlegenen Tagessieger, Simon Jocher 3,18, und Romed Baumann, vor knapp drei Jahren noch der WM-Zweite in der zweitschnellsten alpinen Disziplin, sogar 3,82 Sekunden. Thomas Dreßen war nicht am Start, um sich für die zweite Abfahrt am Samstag zu schonen.

„Es war ein sehr guter Lauf. Ich hab Gas gegeben, so wie ich es mag“, sagte Sarrazin, der kurz vor dem Jahreswechsel bei der Abfahrt im italienischen Bormio seinen ersten Sieg im Weltcup gefeiert hatte. Mit Blick auf den Sturz von Kombinations-Weltmeister Pinturault sagte Sarrazin: „Es ist schwer sich zu freuen.“ Sarrazin ist neben Odermatt, Kilde und Vincent Kriechmayr aus Österreich erst der Vierte, der in den vergangenen drei Jahren einen Super-G gewann.

Nicht der erste kapitale Sturz des Winters

Der 32 Jahre alte Franzose war nicht der erste Skirennläufer, der an diesem Tag stürzte. Schon am Vormittag hatte es beim Super-G der Frauen in Zauchensee (Österreich) die österreichische Skirennfahrerin Nadine Fest erwischt. Sie fädelte bei einem Tor ein, fiel und prallte heftig auf die Piste. Auch sie musste mit dem Helikopter abtransportiert werden. Am Samstag (12.30 Uhr/ZDF und Eurosport) geht es in Wengen dann weiter, es steht die traditionelle Lauberhorn-Abfahrt auf dem Programm.