Zum vierten Mal hat es in Leonberg die Aktion „Deutschland singt und klingt“ zum Tag der Deutschen Einheit gegeben.

Die Initiative „3. Oktober – Deutschland singt und klingt“ hatte auch dieses Jahr wieder alle Generationen und Kulturen zu einem offenen Singen und Feiern am Tag der Deutschen Einheit eingeladen, um ein Zeichen der Einheit und Dankbarkeit zu setzen. Chöre, Musikgruppen oder einfach nur Besucher konnten sich daran singend beteiligen. Im Altkreis Leonberg hat der Kepler-Chorverband erneut an der Aktion teilgenommen.

 

Eigentlich ist das offene Singen als Open-Air-Veranstaltung vorgesehen. Da jedoch kurz vor Beginn in Leonberg Regen einsetzte, fand die Veranstaltung dieses Mal nicht auf dem Marktplatz, sondern in der evangelischen Stadtkirche statt. Genau genommen mussten die Teilnehmer aber gar nicht umziehen. Denn das Event war in diesem Jahr zu einer größeren Feier erweitert. Schon vor der Mitsingaktion gab es ein Konzert der Chöre Koje vokal aus Korntal und der Band des Gitarrenstudios von Alexander Kübler aus Weissach in der Kirche. Thematisch waren die Lieder von „Deutschland singt und klingt“ – dieselben zehn Lieder wurden an allen teilnehmenden Orten im Land gesungen – sowie der Chöre aus Korntal an den Themen Frieden und Freundschaft orientiert. Schwungvolle Musik und positive Stimmung kennzeichneten den Nachmittag in Leonberg.

Schwungvolle Musik und positive Stimmung

Das Konzert der Korntaler Chöre unter Chorleiterin Eva-Konstanze Miehlich-Fuhr stand unter dem Motto „That’s what friends are for“, und mit diesem Song, der von den Koje Kids vorgetragen wurde, begann es auch. Der Korntaler Männerchor riss die Zuhörer später beispielsweise mit „Run“ von One Republic mit. Und als die Chorleiterin dazu klatschte, klatschten alle mit. Danach versprach Miehlich-Fuhr: „Jetzt geht es genauso schwungvoll weiter. Sie dürfen sich bewegen.“ In der Stadtkirche hatten sich viele ältere, aber auch jüngere Zuhörerinnen und Zuhörer sowie Familien mit Kleinkindern eingefunden, die sich von den verschiedenen poppigen und geistlichen Liedern begeistern ließen.

Immer wieder wurden Handys für Fotos gezückt. Unter den Songs war auch der aktuelle Song von Pink „Cover me in sunshine“, bei dem man am liebsten mitgesungen hätte. Nachvollziehbar, dass ein Vater in der Kirchenbank dazu mit dem Fuß wippte. Bei „Fields of gold“ waren schließlich alle Chöre gemeinsam zu hören. Die erblindete Sängerin Sonja Prinz, Mitglied im Chor Cantus Korntal, bezauberte das Publikum nicht nur im Duo mit Chorleiterin Miehlich-Fuhr bei „You’ve got a friend.“

Angelika Puritscher, Präsidentin des Chorverbands Johannes Kepler, die die Veranstaltung zum vierten Mal organisiert hat, sagte am Ende des Konzerts: „Ich wünschte, der Chorverband hätte mehr solcher Chöre. Das ist ein wunderbares Geschenk, das wir aus Korntal bekommen haben.“

„Ein wunderbares Geschenk aus Korntal“

„Schon letztes Jahr waren die Musiker bei ‚Deutschland singt und klingt’ dabei“, betonte Angelika Puritscher, als die Band von Alexander Kübler die Bühne betrat. Wer nicht unbedingt zum Luft schnappen nach draußen gegangen war, den unterhielt die Gruppe mit mitreißenden Popsongs, nachdem sie die technischen Probleme bewältigt hatte. Dabei klatschten die Zuhörer mit, und die Band bekam, bevor dann das offene Singen mit einem Grußwort von Leonbergs Bürgermeister Klaus Brenner begann, einen riesigen Applaus.

Brenner sagte, er freue sich, „dass wir von Leonberg bei der Aktion dabei sind“ und wies darauf hin, dass das Event von der Stadt unterstützt wird. Er freute sich auch, weil die Veranstaltung die Möglichkeit bot zusammenzukommen. Im Hinblick darauf, dass die Veranstaltung eigentlich auf dem Marktplatz hätte stattfinden sollen, konnte sich der Baubürgermeister, der sich eine verkehrsberuhigte Zone auf dem oberen Markplatz wünscht, den Schlenker nicht verkneifen, dass nach seiner Meinung „der Marktplatz zusammengehöre“.

Die Stadt unterstützt das Event

Gemeinsam mit den Korntaler Chören auf der Bühne sangen die Besucher danach alle Lieder, die für das offenen Singen vorgesehen waren. Bei einigen Stücken wurden sie von der Band begleitet. Angelika Puritscher führte bei ihrer Moderation in jedes Lied ein. Die Korntaler Chorleiterin forderte alle Sängerinnen und Sänger auf, etwas leiser zu singen, als „Oh happy day“ an der Reihe war. „Aber man kann dabei auch aufstehen und sich bewegen“, betonte sie – was die Leute auch taten, sie klatschten sogar mit. Bevor „Hevenu shalom alechem“ angestimmt wurde, schlug Puritscher vor, dass man sich zu seinem Nachbarn drehen und ihm ein „Shalom“ wünschen sollte. Dass die Besucher dem ebenfalls folgten, hing sicherlich nicht zuletzt an der lockeren, angenehmen Atmosphäre, von der die Stadtkirche an diesem Nachmittag erfüllt war.