Lokales: Christine Bilger (ceb)


"Wir wollen natürlich niemanden davon abhalten, uns zu verständigen", sagt Sebastian Fischer. Aber in der integrierten Leitstelle in Bad Cannstatt würde man sich manchmal wünschen, dass die Menschen erst die Lage analysierten, bevor sie zum Telefon griffen. Oder sich früher meldeten - das gelte für manche Notrufe an die Adresse des Roten Kreuzes oder des Notarztdienstes, die ebenfalls über die 112 in der Leitstelle in Bad Cannstatt ankommen. "Manchmal ruft jemand nachts um drei an, weil er Schmerzen hat. Auf Nachfrage erfährt man dann, dass er die schon am Morgen um acht Uhr hatte, aber den ganzen Tag nicht beim Arzt war", sagt Sebastian Fischer.

"Grundsätzlich kommen wir sofort, wenn Gefahr für Mensch oder Tier besteht", sagt er. Das gelte auch für die berühmte Katze, die aus misslicher Lage zu retten ist. Bei wenigen Zentimetern Wasser im Keller hingegen sei die Feuerwehr nicht der richtige Ansprechpartner, "zumal das ein kostenpflichtiger Einsatz ist", sagt Fischer - es sei denn das Wasser sei durch ein Hochwasser in den Keller gedrungen und stehe kniehoch. "Sonst sollte man selbst zum Lappen greifen." Von Vogelspinnen hingegen solle man grundsätzlich die Finger lassen, auch wenn sie sich im Nachhinein als harmlose Attrappe entpuppen können.

"Unser Personal findet durch gezielte Fragen heraus, wie ernst die Lage ist", sagt Fischer. Wer Zweifel hat, solle auf jeden Fall die 112 wählen. Ein unterlassener Notruf sei viel schlimmer als einer zu viel.